drone video for | wikipedia

drone timelapse video for wikipedia

[three-fifths-first]i shot the video above for wikipedia and wanted to inspire drone pilots to use this way of distribution for their stills and videos. i’ll show you which technical steps i followed to get the video from the drone into the realm of the → creative commons.

firstly, i edited the video by speeding it up, adding some contrast and slightly adjusting the white balance. this is not needed. the first crucial step is to convert the video to a free format. you cannot upload videos with a propriatory format such as apple’s mov or microsoft’s avi. the best, cost-free and politically correct way to do the conversion is by using an open source piece of software like → VLC. download the app for your platform, windows and mac in my case, and run it.

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[two-fifths]ich habe das video oben für die → wikipedia aufgenommen und möchte drohnenpiloten anregen, auch diesen verbreitungsweg für ihre fotos oder filme zu nutzen. hier zeige ich die wesentlichen schritte, um das video aus der drohne in einen wikipedia-artikel zu bringen, in diesem fall in den über die autobahn A4.

ich habe zunächst das video beschleunigt, etwas im farbton und in der sättigung verändert; aber das tut nichts zur sache. der erste wesentliche schritt ist, den film von seinem proprietären in ein freies format umzuwandeln, denn formate wie mov oder mp4 or avi werden von der wikipedia nicht akzeptiert. ich rate zur umrechnung zu dem politisch korrekten videoplayer → VLC. das programm kostet nichts und erledigt den job prima.[/two-fifths]

conversion dialog in VLC

[three-fifths-first]the screenshot above is from the german version of VLC. use the first menu or the keyboard shortcut ctrl-R. it will open the dialog on thr right. in the top you enter the location of your original video. then you click “convert” – which does not directly start the conversion process.

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[two-fifths]zunächst ruft man im ersten menü oder mit ctrl-R den konvertierungs-dialog auf. dann füttert man das obere fenster mit dem zu konvertierenden film, in diesem fall meine mov-datei. wenn man dann auf “konvertieren” klickt, geht der prozess noch nicht los, aber fast.[/two-fifths]

choose video theora + vorbis ogg here!

[three-fifths-first]thats the crucial export dialogue: select video → theora + vorbis (ogg). then give the target file a name and start the conversion. VLC won’t brag about it, it will just show you a black window with a slowly moving dot in the time bar at the buttom. once it’s reached the right side of the screen, youre done. you’ll find that the converted file is of good quality and only a small percentage of the original. in my case it shrank from 3 GB to 70 MB!

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[two-fifths]es folgt der entscheidende dialog: wir wollen a) video, b) theora + vorbis, was zu c) ogg führt. jetzt noch einen namen für die zieldatei angeben, und los geht’s. VLC rechnet im stillen um, man sieht nur einen fortschrittsbalken unten langsam wandern. wenn er rechts angekommen ist, ist der film umgerechnet. in meinen fall schrumpfte er ohne großen qualitätsverlust auf einen bruchteil: von 3 GB auf 70 MB.[/two-fifths]

ogg is much smaller than the uncompressed original.

[three-fifths-first]now that you have your ogg file, you can go to → wiki commons. create an account for yourself. it’s wise to choose your real name because the standard license urges the users of your video to credit you. if they don’t, you can sue them. at the left side of the wiki commons page you find the upload option. i usually use the “upload wizard” which takes you through three steps: which file you want to upload, the confirmation that you are the author, and filling in descriptions in the languages of your choice, including keywords (“categories”).

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[two-fifths]mit dem ogg-film geht man nun zur webseite des medienpools der wikipedia, den → wiki commons. wer da noch kein konto hat, sollte eins erstellen, möglichst – aber nicht zweingend – mit dem realnamen, denn später muss der von jedem, der das video benutzt, genannt werden, sonst wird’s für den anderen teuer. auf der linken seite der wiki commons-seite ist der eintrag datei hochladen. darauf folgt ein dialog, wo ich am liebsten den upload wizard wähle, der mich in drei schritten durch den hochladeprozess leitet.[/two-fifths]

wiki commons upload process

[three-fifths-first]once that process is completed, you can leave it there, or you can use the links given to notify your friends and followers on social networks and, more delightful, insert the video into wikipedia articles related to your topic. the one about the autobahn #4.

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[two-fifths]so, und jetzt kann man mit den links, die der wizard am schluss präsentiert, das video in sozialen netzen verbreiten oder, und das ist natürlich das eleganteste, es in bestimmte wikipedia-artikel einzubauen, wo der film von relevanz sein könnte. meinen habe ich zum beispiel in den englischen und deutschen artikel über die → autobahn A4 eingebaut.[/two-fifths]

the video enriches a wikipedia article.

[three-fifths-first]of course there’s no reason to not load the video up to youtube. in the settings for the video you can select “creative commons” as opposed to “standard youtube license”.[/three-fifths-first]
[two-fifths]und klar kann man das video auch zu youtube hochladen. sogar ganz praktisch, wenn man schon die kleine ogg-datei vorliegen hat. in den einstellungen des videos sollte man dann “creative commons” anwählen, statt der standard youtube lizenz.[/two-fifths]

ausgebloggt | an die eigene nase gefasst

oft irre ich mich, und hier habe ich mich geirrt: am 5. mai 2007 sprach ich in unserer glossenrubrik “das digitale logbuch” (computer und kommunikation, deutschlandfunk) davon, dass wir ausgebloggt haben, es reicht mit dem bloggen:

→ nachlesbar hier.

2007, sage ich als teilrechtfertigung, war der begriff des blogs noch vermischt mit dem kommentar unter einem artikel auf einer webseite. seit längerem wird klar unterschieden: das ist der kerntext (der blog, das web-log, das internet-tagebuch), und darunter schreiben die leser ihre kommentare. würde ich die glosse heute neu schreiben, ich würde sie “auskommentiert” nennen. denn das hatte ich im grunde damals mit ausgebloggt gemeint.

Leserkommentare-SZ

leser der süddeutschen zeitung kommentieren das aus für die zdf-show “wetten das”. haben die kommentare mehrwert?

die kommentare sind in aller regel dermaßen banal, dass sie das netz nur vermüllen. selbst bei artikeln in so genannten anspruchsvollen zeitungen wie der new york times oder bei anspruchsvollen themen wie einer rede lenins auf youtube sind 99% der kommentare reine network pollution. die rede, in der lenin den kapitalisten klassenfeind nennt, und den arbeiter freund, setzt sich mit seiner haltung zur (wie es damals in europa gern hieß:) “judenfrage” auseinander. lenin sagte quasi: wenn ein jude ausbeuter ist, sind wir gegen ihn, wenn er arbeiter und sozialist ist, sind wir für ihn. soweit, so gut. nun einige der kommentare zu dem →bebilderten originalton:

  • Und leider haben das die Russen bis heute nicht kapiert, das ihr diesen Personenkult um seine Person sicher ablehnte.
  • LENIN LEBT;GROSSER BESTER GENOSSE LENIN!!
  • Ein sehr interessanter Kerl der Lenin und er hat schon recht mit dem was er sagt, wirklich sehr bewundernswert !
  • ich wollte schon immer mal seine stimme hören
alles lieb und nett, aber bringt es einen funken zusatzinformation? eigentlich ist es nur ein nachhallen und nachlallen und ein sich auf der couch wohlfühlen; auf dieser couch möchte ich gern nicht sitzen. deswegen: ausgebloggt ist noch lange nicht, auskommentiert aber schon.

stern-kolumne mit wackligem einstieg

über die empfehlung einer facebook-freundin kam ich zu der kolumne im STERN von Meike Winnemuth. in der sie weibliche körperteile beschreibt, die unter schönheitsdruck kommen. die side boobs gehören dazu ebenso wie die bingo wings. was kolumnisten brauchen (und ich spreche hier auch von mir selbst), ist ein schmackiger einstieg. winnemuth nutzt dafür ein, wie sie sagt, erst kürzlich entdecktes körperteil, nämlich ein bändchen an der seite des knies:

Neulich wurde von belgischen Chirurgen ein brandneues Körperteil namens Anterolaterales Ligament entdeckt, ein Band, das an der Außenseite des Knies für Stabilität sorgt. Das klingt doch auf Anhieb ziemlich nützlich für Fußballer, Teilnehmer bei “Let’s Dance” und andere tragende Säulen unserer Gesellschaft. Um so verblüffender ist es, dass dieses schlecht versteckte, weil immerhin außen liegende Bändchen in vier bis fünf Jahrtausenden Medizingeschichte völlig unbekannt geblieben ist, obwohl doch gefühlt jedes fünfte Männerknie schon mal nach einem obligatorischen Freizeitkicker-Kreuzbandriss aufgeschlitzt worden ist. (Meike Winnemuth im Stern vom 24. November 2013)

wer so etwas liest, wird am nächsten tag beim joggen an dieses bändchen denken, und im büro oder in der schule auch, wenn über fußball oder bergwandern gesprochen wird; er (oder sie) wird denken, wie blöd doch die wissenschaft ist, dass sie mit all ihren CTs und MRTs erst jetzt dieses band sieht!

PaulSegondPaul Segond

aber es ist grundsätzlich falsch. denn das anterolaterale bändchen wurde vor fast 150 jahren entdeckt und beschrieben, nämlich 1879 von Paul Ferdinand Segond, man wusste nur nicht genau, wozu das ligament nütze war, was es tat. das hat man nun herausgefunden. ein ganz normaler vorgang: von zahllosen körperteilen weiß man nicht, was sie genau tun, man denke nur an die kolumnen im gehirn oder den blinddarm. an der berichterstattung über dieses forschungsergebnis  sieht man das niveau der medien:

  • der fernsehsender N24: “Unfassbar, aber wahr: Beim Menschen ist ein neues Körperteil ausfindig gemacht worden.”
  • österreichischer rundfunk ORF: “Neuer Körperteil im Knie entdeckt.”
  • tageszeitung Der Standard: “Belgische Forscher berichten über neuen Körperteil im Knie.”
  • tageszeitung Die Welt: “Chirurgen entdecken ein neues Körperteil.”
  • tageszeitung The Mirror: “New knee ligament discovered.”
  • tagezeitung Daily Mail: “Scientist discover a new body part.”
  • International Business Times: “New ligament discovered in human knee.”

ganz anders dagegen Das Ärzteblatt (“Chirurgen beschreiben neues Band am Knie.”) oder Science Daily (“Surgeons describe new ligment in the human knee.”)

es kann sein, dass sich die fehleinschätzung über nachrichtenaggregatoren wie die von 8 millionen “gefällt mirs” gestreichelte facebook-seite IFLS verbreitet hat. für den kolumnisten keine entschuldigung. sie muss schon die quelle lesen. hier ist sie: Anatomy of the anterolateral ligament of the knee (in PubMed 2013). und dieser text nennt als allererstes im abstract das jahr 1879 und herrn segond, wie es sich gehört.

woran starb dr. paul segond wohl? an einem kreislaufkollaps nach einer niereninsuffizienz. (new york times vom 28. oktober 1912)