1990 sah ich auf dem internationalen trickfilmfestival in stuttgart unter anderem den film → balance. balance entstand an der kunsthochschule in kassel. ein so beeindruckender kurzer puppentrickfilm, dass ich auf dem festival nach den lauenstein-zwillingen suchte, die balance zusammen erdacht und erstellt hatten. es lief auf ein → interview mit christoph lauenstein hinaus. im selben jahr erhielt der film einen oscar.
für mich dauerte es einige monate, bis ich die eindrücke der zuletzt besuchten trickfilmfestivals verarbeitet hatte. in einer sondersendung des → zündfunks am 6. april 1991 konnte ich dann vieles zusammenstellen. weil auch einige englischsprachige interviews vorkamen, lud ich → andreas neumann ins BR-studio 4 ein, um die voice overs zu sprechen, aber auch für eine kleine spielerei, die jetzt in der wikipedia → nachzuhören ist.
wir hatten im zündfunk damals drei profisprecher häufig beschäftigt eben andreas, aber auch detlef kügow und → udo wachtveitl.
i found (and digitized) an audio recording of a BBC interview in july 1991 where the special guest was the painter francis bacon. in this interview, a year before his death, he talked about homosexuality, his belief in nothing and other things. here is a 7 minute segment of this amazing interview:
we had the chance to drive the renault 5 e-tech today. it seems to be a good car. renault has a long history of electric vehicles. the UI inside is slightly overloaded, the two displays are differently lit, the steering seems to have a sweet range for more or less straight roads. what we certainly did not like was:
looking back through the interior mirror displays mainly headrests.
the UI displays inside look cramped inside and odd from the outside.
the R5 logo (which displays the loading status) is playful. but since it’s slightly elivated, how does it deal with the wind resistance?
see the photo below (by Alexander-93, wikicommons)
keine 1942 am kiosk erhältliche publikation war ideologiefrei. auch die wissenschaftlichen zeitschriften nicht. ein beispiel ist → Wissen und Fortschritt vom dezember 1942. die nationalsozialisten hatten im dezember, als diese ausgabe erschien, die ersten derben rückschläge im krieg erlebt. nach den erfolgreichen überfällen der “westfront” leitete der russland-feldzug das ende der nazi-herrschaft ein.
während die tageszeitungen vor faschistischen, judenfeindlichen artikeln strotzten, musste man in zeitschriften wie dieser schon genauer hinsehen. der schnell überblätterbare leitartikel eines “dr. hans hartmann” hat zum thema den mangel an rohstoffen in deutschland, mit der konsequenz, dass man das recht habe, sich die rohstoffe anderswo zu holen. dank des “tatkräftigen Führers” sei das nun eingeleitet worden.
erst ganz hinten in dem dünnen heft zeigt sich der krieg – in einer werbung für den “schnellsten jäger der welt”, ein in bremen in großer stückzahl produziertes militärflugzeug → FW190:
eine seite später taucht dann der sohn von hitlers faschisten-kollege → mussolini auf, in form einer stiftung. → bruno mussolini war 23jährig bei einem testflug des bombers → piaggio P.108 abgestürzt.
this is a photo of a german castle. late winter afternoon, very dark:
you can load this very dark image into your photo editing software and get a very grainy result. the night mode of modern smart phones sucks in so much light that we get this:
die damals beliebte populärwissenschaftliche zeitschrift → hobby berichtet hier über den neuen, u.a. in andernach entwickelten saab 93. DKW-ingenieure steckten dahinter. der wagen hatte 3 zylinder und war ein 2-takter.
gut, dass manche leute wussten, wann der zündfunk startete. ich habe meine erste sendung 1974 gemacht, in pop sunday. damals wusste ich nicht, was der zündfunk war. pop sunday gab es schon seit 1968. als ich 1976 nach münchen zog, bekam ich mit, dass unter der BR-redaktion „jugendfunk“ neben pop sunday auch der club 16 (eine sendung mit „progressiver rockmusik“) und eben der zündfunk existierten. die zündfunk-kollegen waren an jugendpolitik interessiert, besuchten jugendzentren etc. diese beiden fraktionen — musik und wort — kannten sich zwar, vermischten sich aber nicht. ich kann mich an keine musiksendung erinnern, die ein „wort“-kollege moderierte. die musik-kollegen übernahmen aber häufig die musikbestückung der wortsendungen.
ich moderierte musiksendungen von 1984 bis 1996. 1992 zog ich nach köln und flog zu den vierzehntägigen live-sendungen nach münchen. in diesen frühen kölner jahren bekam ich von der redaktion im BR in münchen nur noch wenig mit. deswegen fühlte sich die zündfunk-wird-50-party in münchen gestern für mich an wie eine art klassentreffen, nachdem man sich 30 jahre nicht mehr gesehen hatte. „jünger werden wir alle nicht“, „was machst du eigentlich so?“ „weißt du noch, damals, als wir …“
die leute, die mitte der 1980er aushängeschilder des fortschrittlichen radios in bayern waren, sind jetzt über 60. einige haben aufgehört zu senden, andere planen ihren abgang. die noch älteren fehlten auf der party: zum beispiel claus biegert, herbert kapfer, carl-ludwig reichert, mercedes riederer. für mich war es ein schöner abend, mit steffi und henriette.
in sommer 1985 sendeten wir im zündfunk zwei stunden zum thema “frühjahrsputz”. dafür ging ich unter anderem in den waschsalon in der münchner kurfürstenstraße. es war 20 uhr, also noch hell. hier ein für die zeit typisches gespräch mit einer jungen frau. auch meine fragen waren typisch für die zeit. es geht ums geld, ums bügeln, die ökologie von körpercrémes, das putzen usw. wie die frau hieß, weiß ich natürlich nicht mehr. hier die originallänge des gesprächs.
beim digitalisieren von cassetten stoße ich immer wieder auf juwelen. die meisten interviews hatte ich vergessen, bis sie beim digitalisieren wieder auftauchten. das lange interview mit dr. franz schlude beim zentrum für luft- und raumfahrt in oberpfaffenhofen ist ein solches vergessenes juwel. wir sprechen über astronauten, spacelab, raketenstarts, datenschutz, kameras, satelliten – alles natürlich aus der perspektive der zeit, nämlich februar 1985.
drei jahre später wurde franz schlude leiter des DLR-raumflugbetriebs und blieb es bis 1998.
eine editierte, viel viel kürzere fassung sendete ich 1985 in meiner sendung im zündfunk.
ich schicke die jetzt von cassette digitalisierten interviews gern den leuten, die ich damals vors mikrofon gebracht hatte. im fall von herrn schlude geht das nicht mehr, denn er starb 2020 im alter von 81 jahren. hier ist das ungeschnittene, einstündige gespräch mit ihm:
today i wrote a short song about, well, a standstill in a mild winter.
Winter lets the tempers crush / Hush hush, she said / A whisper in the fog / Log me in log me out / In this mild mild winter / The sirens call / We all stand still
es muss so um 1990 herum gewesen sein, als ich mit dem schwarzweiß-macintosh-computer grafikprogramme ausprobierte. vielleicht photoshop auf diskette, pressemuster. jedenfalls bin ich da mit frau schubert, meiner nachbarin in der schleißheimerstraße 51 zu sehen, mehrfach gespiegelt. ich habe die freundliche ältere dame immer wieder besucht, auch im krankenhaus.
this song (licensed via GEMA, germany) was easy to compose and to arrange. two drum tracks, a bass track, two synth tracks and three tracks for my voice.
I don’t know where you’ve been all day and night / Longer days without a trace of you / I rub my eyes / I sit there and wait
im dezember 1987 meldeten nachrichtenagenturen, dass der kosmonaut juri romaneko heimweh habe. er befand sich damals länger als andere zuvor im all, auf der sowjetischen raumstation mir, nämlich fast ein ganzes jahr.
ich nahm das zum anlass, in meiner nicht von skurrilitäten freien death metal-sendung im → BR-zündfunk ein interview mit juri zu senden. natürlich ging das nicht. aber mit → thomas albus konnten wir ein gespräch fingieren. jemand von der AP-presseagentur hörte das und vermeldete, dass dem zündfunk in B2 ein coup gelungen sei.
von der B3-redaktion paar zimmer weiter im selben flur meldete sich günther jauch, um uns zu gratulieren. wir klärten ihn auf, und am selben tag sendete er dann in seiner B3-show das hier:
günther jauch in B3 über unser B2-“interview mit juri romanenko“ 1987
AI imagines a sad evening with two people and a chess board.
i‘m talking about my personal imagination deficit. i‘ve written stories since i was a kid. when that skill matured, i published lots and lots of stories on public radio, here in germany.
from the very beginning of writing a story my imagination of the scenery where the story takes place is very precise and clear. for example when three people are talking in that story, i know exactly where they sit or stand, what they look like, how the light is etc. i never thought about that. i learnt much later in my life that these visualisations, these imaginations are not really interesting. when people listen to those stories, each of them has a different imagination, most of which are probably much more pleasing than mine. that‘s one of the reasons for me not being able to create movies with thrilling scenes.
with the current advent of text to AI this does not change. but i‘m amazed how generative AI “imagines“ my “stories“. an example is the 10 second video above. i wrote the story (which in AI is called “prompt“), let the AI work, added lipsync sound, and bingo. i don‘t know where all this leads to, but it‘s certainly interesting.
die nazis fingen den krieg an und propagierten verdunkelung.
die verdunkelung betraf auch autos. mehr dazu → hier in der wikipedia. selbstverständlich übten sich auch die von deutschland angegriffenen alliierten in verdunkelung. siehe → england.
→ edward ward (1905-1993) war einer der bekanntesten stimmen im BBC rundfunk. sein text “Journeys with a microphone” im BBC Year Book von 1949 ist bemerkenswert. ward beschreibt seine kriegs- und nachkriegserlebnisse fast leichtherzig. vermutlich ein privileg englischer journalisten, die welt so zu begreifen. ich übersetze mal den beginn:
Ich schätze, die Jahre 1940 und 1941 waren intensiver als alles andere in meinem Leben. Es begann in Finnland, im Eis und Schnee des bittersten Winters seit Jahren. Kurzer Zwischenhalt in England. Die deutsche Invasion der Low Countries* kam, als ich gerade auf dem Weg nach Brüssel war. Dann fiel Frankreich, ich schlug mich vor den deutschen Truppen von Bordeaux aus durch, gerade noch rechtzeitig. Ein paar Monate später fuhr ich in einem Konvoi nach Gibraltar und wurde nach Ägypten abkommandiert. Um das zu schaffen, musste ich um das Kap herum fahren, dann von Durban nach Kairo fliegen, wo ich Anfang 1931 eintraf. Ich war bei → Wavells erstem Durchbruch nach Bengasi und weiter dabei; in Griechenland und auf Kreta; ich reiste durch Palestina und Syrien, hielt mich einen Monat in → Abessinien auf. Am 23. November 1941 “tüteten sie mich ein”, als Rommels Panzer praktisch die komplette 5. südafrikanische Brigade einkassierte.
Ich war immer ein unruhiger Mensch gewesen, und die mir aufgezwungene Inaktivität in den dreieinhalb Jahren der Kriegsgefangenschaft in zwei Lagern (eines in Italien, eines in Deutschland) passte meiner Vorstellung vom Leben ganz und gar nicht. Ich schwor mir, dass ich in der Zukunft nicht länger als nötig an einem Ort verbringen würde. Das scheint mir gelungen zu sein. Wenige Tage nach meiner Befreiung durch die 1. US Armee kam ich mit meinen Befreiern zurück nach Deutschland. Ich war bei ihnen, als Leipzig fiel, und beim Treffen mit der Roten Armee an der Elbe. Am VE-Day befand ich mich im deutschen Hauptquartier in Flensburg.
Nach dem Ende des Europäischen Kriegs wollte ich sehen, wie es im fernen Osten weiterging. Die Atombombe verschlug mich dahin. Ich erreichte Ceylon kurz nach der Kapitulation Japans. In China war sehr viel los, also kam ich nach Hongkong, um der Feier zur japanischen Kapitulation beizuwohnen. […]
Von Shanghai, einer Stadt, die komplett amerikanisch mit orientalischem Anstrich geworden war, fuhr ich nach Norden zu der wunderschönen alten Hauptstadt Peking, die sich seit meinem Besuch vor 10 Jahren kein bisschen verändert hatte – außer dass alles teuerer geworden war. Ich reiste weiter nach Norden, über die Große Mauer Chinas in die Mandschurei, um über den Krieg zwischen den chinesischen Nationalisten und Kommunisten zu berichten. Einige Tage kam ich in einem chinesischen Eisenbahnzug unter, der das Hauptquartier des nationalistischen Generals Tu Li-ming war. Dann flogen wir zu den kommunistischen Hauptquartieren in der inneren Mongolai. Wir gaben dem kommunistischen General eine Mitfluggelegenheit zurück nach Peking in unserem Flugzeug. Das führte zu dem peinlichen Moment, als wir auf Nationalistischem Gebiet zwischenlandeten und ein nationalistischer General zu unserem Flugzeug kam. Es ging noch einmal gut, weil die beiden zusammen zur Schule gegangen waren und sich gegenseitig in den Arm nahmen.
diesen song nahm ich auf einem vierspur-cassettenrecorder auf, wahrscheinlich 1983. der text war nicht kalkuliert, auch nicht aufgeschrieben, sondern purzelte quasi als vierte spur in das gerät hinein. der rhythmus kam von einem casio-mini-keyboard, der bass und die solostimme von meinem ersten kleinen synthesizer, dem roland SH 101. außerdem spielte ich meine konzertgitarre.
hier entsteht ein eintrag über die veränderung (m)einer stimme über 5 jahrzehnte hinweg. ungefähr so fing es an. es war meine dritte sendung, und damals wusste ich, dass das sendung-machen was werden konnte. wurde es natürlich auch. (audio kommt später.)