nothing 2 | say

with many successful video bloggers who make more or less money via youtube advertising, there comes the problem: what are we going to vlog today? a fashionable excuse for not being able to produce a thriving ego story every two days or so is to offer the audience life changing hints and tips —basically by telling the viewers that with this precious advice they can be as successful as the author of that vlog. three examples from today.

peter mckinnon, https://youtu.be/C0HKD0NZgqE


peter mckinnon, canada, 2.7 million subscribers, is a high class photographer. in today’s video, which starts with some beautiful slomo shots in his snowy garden, he talks at length about the trivial myth that everybody can be a vlogger, as long as he/she starts doing it.

sorelle amore, https://youtu.be/-yc4rba9TTI


sorelle amore, australia, 700,000 subscribers. she became successful by showing herself in sexy poses, often half naked. since she reached the half million substcriber mark she notoriously talks about how to become successful, predominantly as a selfie photographer. her today‘s video gives yet more hints: “31 ways to make money as a photographer”. more redundant than the previous posts.

becki and chris, https://youtu.be/_WSip35rFts

becki and chris, USA/canada, 40,000 subscribers. the young couple does not make money through youtube, i.e. they do not monetize their vlogs. theme of this vlog: how to make a brand successful. the channel is a jewel, especially when chris jumps into his tiny helicopter, and becki gets motion sick a few minutes later.

when fiction writers talk or write about how they write fiction, that‘s fine; it may give some insights. but if they give the aspiring writer in their audience advice how to become a successful fiction writer, it’s a sign that they ran out of ideas.

so, my dear valued youtube bloggers: post new videos when you have something to say, and not when you think you need to feed your channel.

magisto film | maker

video editing is a matter of privacy. apps like iMovie respect this and allow all video editing procedures offline. that‘s how it should be.

the magisto film maker app is yet another example of an immoral, data hungry app which bluntly disrespects users‘ privacy. it refuses any video editing procedure or effect without being online and seeing what the user is doing. this is a no go, and apos like these should be marked with a big no.

second icon from the left deactivated when offline

 

nothing works when offline

 

verbrechens | leugner

von hab nichts davon gewusst-typen wimmelte es noch jahrzehnte nach dem holocaust. ganz besonders übel ist der fall → kurt franz. er kam jetzt wieder zutage, weil → claude lanzmann gestorben ist, in dessen film → shoa eben dieser kurt franz zu beginn bis in kleinste details die vernichtung neu angekommener juden im → KZ treblinka schilderte. bei treblinka ist “KZ” fast falsch, denn die tötung funktionierte da ohne große unterbringung der häftlinge. kurt franz sagt in shoa, dass die frauen bisschen länger “brauchten”, bis sie sich entkleidet und die haare haben abschneiden lassen, bis zu eineinhalb stunden. dann gingen sie in einen gekrümmten, mit zweigen schön dekorierten gang – direkt in die gaskammer.

treblinka: 1) ankunft, 2) entkleidung, 3) vergasung. meist unter 1 stunde.

kurt franz wurde wegen seiner leitenden funktionen und seiner extremen brutalität zu lebenslänglich verurteilt, bekam aber relativ früh freigang. er war durchaus aukunftsfreudig. während der lanzmann alles emotionslos erzählte, gab er im späteren WDR-interview den falsch verstandenen: er hätte mit dem holocaust nichts zu tun gehabt und es von anfang an abgelehnt, juden zu töten – denn er habe in ratingen auch einen sehr netten jüdischen freund gehabt. auch den tötungsvorgang selbst wollte er nicht gesehen haben, allerdings die hinten aufgetürmten leichen, die dann auf einem rost in den ofen kamen. dafür sei ein anderer zuständig gewesen. ein witz, denn kurt franz war erst lagerkoch, später lagerkommandant, und das lager war so übersichtlich, die gaskammern mussten so regelmäßig nachbestückt und mit gift versorgt werden… wennn ich heute höre, dass der vorsitzende einer im bundestag sitzenden fraktion die judenvernichtungszeit als → “vogelschiss” in der deutschen geschichte bezeichnet, kann ich nur kotzen.

hier → die lange WDR-doku aus den 1990er jahren (sowas wäre heute nicht mehr im WDR möglich; zu lang, zu wenig regionales, zu “schwer verdaulich”, zu weit weg vom “zuschauer”). franz tritt sonnigen gemüts bei 2 stunden 21 minuten auf. und weil er so mit seinen „freundschaften“ mit juden in ratingen prahlt, auch dazu ein link: http://www.stadt-ratingen.de/…/e-books/KurtFranzQuecke70.pdf

heute sendete der deutschlandfunk → die rede von feridan zaimoglu anlässlich des klagenfurter literaturpreises. er spricht nicht vom holocaust, aber voller wut und ekel von allen menschen ohne gewissen.

mobilität mit | kajak

ich kenne mich mit booten gar nicht aus. unser freund armin wies mich vor zwei jahren ins kajak-fahren (“wasserwandern”) auf dem seengeflecht in brandenburg ein. gestern lernte ich eine erstaunliche alternative zu armins schnittigem kunststoff-kajak kennen: aufblasbare kajaks von der österreichischen firma grabner. ich fuhr vier verschiedene modell test. das erstaunliche ist, dass sich die boote ähnlich schnittig wie die aus kunstoff verhalten, aber naturgemäß leicht transportabel sind. die packmaße eines standard-kajaks kommen dann auf ca. doppelte rucksackgröße.

mäßig besucht, aber gut ausgestattet: der grabner bootstag in neuss. foto: DR

mich erinnert das an eine andere form der kompakten mobilität, nämlich mit dem → brompton faltrad. bromptons werden seit ähnlich langer zeit wie grabner-boote hergestellt, gelten als robust und werden quasi nie verkauft, weil sie ewig halten.

mein brompton im ICE

auf dem bild unten ist ein wasserwanderer zu sehen, der sich steve flusswanderer nennt. das bild stammt aus steves → video, wo er zu zweit venedig erkundet – mit grabner gummibooten. auf dem foto sind im hintergrund die beiden kajaks zu sehen. venedig ist allerdings prädestiniert für handliche boote, nicht für handliche fahrräder…

steve flusswanderer in venedig; die roten kajaks im hintergrund. screenshot/steve

fotodrohnenethik für | journalisten

der amerikanische fotojournalisten-verband NPPA hat sich über die verwendung von drohnen in diesem berufsfeld gedanken gemacht. neben selbstverständlichkeiten wie sicherheit und privatheit sind zwei punkte interessant:

  1. man sollte als nachrichtenmedium drohnenmaterial ablehnen, das nicht legal gewonnen wurde (oder die wirklichkeit verzerrt). ein youtube-star wie casey neistat nennt sich selbst journalist und fliegt seine drohnen überall – mitten über amsterdam, niedrig, durch die kölner kranhäuser und über den rhein usw. er hat eine sehr eigene foto/film-ästhetik entwickelt, das steht aber auf einem anderen blatt. ein weniger bekannter amerikanischer youtube-„creator“ namens kraig adams fliegt hemmungslos über paris und andere europäische städte. die reglementierungen für drohnenpiloten in deutschland (und sicher anderswo auch) sind nicht ideal und zu streng gefasst, behörden sind zu starr, um besondere fluggenehmigungen zu erteilen, selbst wenn man ordentlich und als fotojournalist anfragt. aber die ansage von neistat und anderen touristen, man fährt ins ausland und fliegt einfach drauf los, weil man die regeln nicht kennt, ist natürlich unterirdisch. casey neistat hat mit seinen 1,5 millionen abonnenten drohnenpiloten positiv beflügelt, aber auch schamlos in die irre geleitet.
  2. der zweite punkt hängt mit der nachbearbeitung zusammen. raymond, robert und ich hatten diese diskussion, als wir den abriss des immerather doms für die wikipedia dokumentierten: sollen wir unter das (stille) drohnenvideo atmo von unten oder gar musik legen? der drohnenethik von NPPA zufolge ist auch das beschleunigen und verlangsamen von drohenvideos problematisch, weil es eine dramatisierung erzeugen kann, die dem material seine neutralität nimmt.

 

es stellt sich eine zentale frage, die hier nicht angesprochen wird: worin unterscheidet sich drohnenvideografie grundsätzlich von fotografie auf dem boden? technisch auf jeden fall, wegen der gefahr des absturzes und der verletzung von menschen. sonst aber nicht. man könnte auch über eine ethik der 360°-fotografie und VR-journalismus nachdenken. oder über die verzerrung der so genannten wirklichkeit durch tele- oder makrofotografie…

toon rendering with a | swing

my 3D animation package has a built-in toon renderer. it is slightly out of age, but for rendering 3D scenes for a cartoon-like look, it’s just fine. here is the → tutorial for insiders, and below a screenshot of a single rendered frame. it has the typical look of flat shading (in this case only two colours per object)

character animation with toon shading

the original 3D scene looks sobering:

3D work area