bstu | jedlitschka

heute haben wir (dagmar hovestädt, bstu, und ich) → die vierte folge des offiziellen podcasts des stasi-unterlagen-archivs veröffentlicht. karsten jedlischka ist seit 2007 im archiv tätig und evaluiert heute eingehende rechercheanträge von wissenschaftlern und journalisten. in dem fast einstündigen, im wesentlichen ungeschnittenen gespräch geht es auch um DDR/NS-zusammenhänge und um das preussische archivwesen überhaupt. die stasi hat demnach kein archiv aufgebaut, sondern eine registratur. spannend!

wir nehmen mit dem audioequipment auf, das uns freundlicherweise der deutschlandfunk zur verfügung gestellt hat. für audio-interessierte: → hier mein test dieses vierspur-luxus-geräts.

karsten jedlitschka. foto: bstu

ransom | ware

the following screenshot is an email which entered my spam folder today. i have a “sense” for emails with a bad intent and tend to delete them straight away. but this one caught my attention because in the subject line and in the first line of the email i found a password which i often used in the past. the password was not depicted completely correct, a lower/uppercase variation was missing, but basically it was quite a shock. image you’ve used a password like, say, 666the-Devil, hundreds of times, and then an email arrives which states: i know, 666the-devil [lowercase d] is your password – this would trigger alarm bells.

ransomware

the spam attack was → easy to google. this invasion vector is well known. but the password riddled me. until i found out that it was from a yahoo breach which ran through the years 2013–17. basically all yahoo accounts were hacked, and obviously the passwords were spread all over the darknet. i changed my password long ago, but it’s still stunning to read it.

oh, my PC has no camera. sorry, you greedy black hat!

dhünntal | sperre

die talsperre ist riesig, und ich musste (natürlich mit genehmigung) sehr hoch fliegen, um sie ganz ins bild zu bekommen. dazu hat die drohne ein rundum-panorama erzeugt, von dem ich den teil platt rendere, der den see in seiner ganzen pracht zeigt.*

foto: ms/pictureAlliance

*wer fragt, warum diese absurde krümmung? weil es keine methode gibt, eine kugel so aufzurollen, dass sie auf einer planen fläche alles richtig darstellt. gängiges beispiel ist die erdkugel, die im atlas auf verschiedenste, und immer “falsche” weise gezeigt wird. mathematisch handelt es sich um die projektion eines 3-dimensionalen gebildes auf 2 dimensionen. das ist vom prinzip her mit verlust behaftet.

das dem bild oben zugrunde liegende sphärische panorama aus 26 einzelbildern lässt sich nach belieben anders ausschlachten. beispiel 1:

andere darstellung des bilds oben

zwar ist hier der horizont einigermaßen gerade, aber die verzerrungen sind auffällig. die staumauer rechts etwa sieht gekrümmt aus, obwohl sie gerade ist. die wälder unten und unten links sind verzerrt usw.

wegen der hohen auflösung des originals sind auch extraktionen von details möglich. je näher man ran geht, desto schwächer erscheinen die verzerrungen:

staumauer. detail des sphärischen panoramas

fc köln | kantig

panorama-software wie microsoft ICE kann aus videos panoramen erzeugen. dieses bild ist entstanden, indem ich eine halbumkreisung des rheinenergiestadions in die software einlas und sie eine viertelstunde nachdenken ließ. herrliches ergebnis:

kantige berechnungsfehler

neumarkt | getarnt

wer in köln lebt, kennt den neumarkt. er ist der zentrale platz der stadt. auf diesem foto befindet er sich etwas links von der mitte – und ist kaum zu erkennen.

gesättigter abendblick nach osten

für nicht-kölner: der neumarkt ist das langgezogene, voll begrünte rechteck.

das gestern gegen 18 uhr aus 300 metern höhe aufgenommene foto besteht aus zwei aufnahmen, die als panorama zusammengerechnet wurden und im original 9000 pixel hoch sind. es zeigt eine fast unnatürliche farbsättigung. die liegt an dem niedrigen sonnenstand. die andere, hier nicht sichtbare blickrichtung, also gegen die sonne, sah sehr flau aus.

das foto zeigt übrigens ganz unten den rudolfplatz mit den zwei türmen der hahnentorburg.

barbarossaplatz | köln

mein projekt “große plätze in der kölner innenstadt von weit oben” hat begonnen. einige bilder wie → dieses sind schon in der wikipedia gelandet, andere bei dpa/picturealliance. wenn man aus kugelpanoramen little planet-bilder herstellt, ist immer der himmelmittelpunkt oder die stelle unter der drohne mitten im foto. in diesem fall ist das der barbarossaplatz. oft sieht man in solchen bildern strukturen, die bei flacher projektion nicht auffallen.

barbarossaplatz als little planet. foto: ms

besonders spannend werden solche little planet-bilder, wenn die strukturen so klar sind wie die vier straßenzüge in dem foto vom montag:

bonner verteiler als little planet. foto: ms

bonner | verteiler

dieses foto ist eines aus einer in 10 minuten aufgenommen serie von etwa 40 bildern meiner mavic 2 pro drohne. genau genommen ist es ein mit über 7000 pixeln breite zusammengesetzt aus vier einzelbildern:

bonner verteiler im süden von köln. foto: ms/dpa

bei der gelegenheit entstand auch ein faszinierendes → kugelpanorama aus 240 metern höhe, zu finden in den wikimedia commons. es war mein vierter fotoausflug mit dieser für fotodrohnen ungewöhnlicher (und ohne sondergenehmigung verbotenen!) höhe. bei der vorhergehenden session, vor einer woche, war ich → nah am und schräg über dem kölner dom. bei beiden panoramen bitte unbedingt den 360°-link in der beschreibung anklicken/antippen, um rundum navigieren zu können!

die maximal erlaubte flughöhe am bonner verteiler ist 50 meter, statt der anderswo maximal erlaubten 100 m. die einschränkung auf 50 m hängt mit der nähe des köln/bonner flughafens zusammen. noch näher am flughafen ist der start der drohne sowieso verboten. um höher fliegen zu dürfen, bedurfte es einer kostenpflichtigen ausnahmegenehmigung der bezirkregierung (im fall NRW war das düsseldorf), bei der name der drohnensteurer, deren personalien und die seriennummer der drohne einflossen. diese genehmigung ist kein freifahrtschein, weil man sich dann selbstverständlich mit der flugbehörde in verbindung setzen muss: die deutsche flugsicherung sagt dann: ja, hier gehen in den nächsten 20 minuten 240 m, oder eben nicht, weil gerade cessnas kreisen, oder die kanzlerin anfliegt, oder covid-patienten mit dem hubschrauber in die nächste klinik gebracht werden.

für mich war bei dem flug interessant, wie hoch ich gehen muss, um den ganzen kreisel in einem bild zu erfassen. ungefähr 240 m mit der hasselblad-optik. dieses foto ist ebenfalls bei wiki commons, nämlich dieses:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a3/Verteilerkreis_K%C3%B6ln_%E2%80%93_Luftbild.jpg/1024px-Verteilerkreis_K%C3%B6ln_%E2%80%93_Luftbild.jpg
bonner verteiler, one shot.

flying NYC | sept 2001

my father took this video on sept. 9, 2001. he was sitting in the back seat of a cessna 172, with me flying the aircraft and the chap next to me keeping contact with the control towers of teterboro, newark and la guardia airport.

we had pizza later that day in midtown manhattan, and a couple from england sitting next to us had just arrived in new york, their son holding a jetlag nap in the hotel. they were looking forward to lovely days in town.

we (my father and I) flew back on sept. 10 and since then often talked about the two brits. exactly a year later we were in NYC again and, flying back to europe we found an almost deserted JFK airport, with zero queuing up.

blackberry | 2004

today i dismantled my first smartphone, the → blackberry 7290 from 2004. three years later the iPhone was introduced – the first smartphone with touchscreen. the blackberry with its real QUERY/QUERZ keyboard was a design jewel. when i visited new york city with my father in those years the blackberry was all over the place, often as the business phone. it was new york when we first time saw people with two phones. the other one was no smartphone and used for private calls.

i did the photographs with my today’s smartphone, the pretty much outdated google pixel 2 XL. a great phone with a great camera. of course, the camera cannot do macro photos. what you see here was achieved using the → moment 10 x macro lens on the pixel phone. and → amazing lens.

hias’ | cassettenpost

der in münchen lebende österreichische designer, grafiker, bierkenner und später DJ → hias schaschko hatte schon immer eine affinität zu audio und radio. in den 1980er jahren, als die compact cassette das von jederFrau nutzbare preiswerte medium für audio war, erfand hias eine kompaktlösung für den cassettenversand.

das historische juwel besteht aus vier elementen: dem styproporschutz für die cassette, der robusten durchsichtigen plastikhülle, dem adressaufkleber und den klebern für rechts und links. letzteres, damit das ganze als warensendung und nicht als brief verschickt und also rückstandslos von der post geöffnet werden konnte.

cassette von berlin nach florida

die oben abgebildete post enthielt einen hinten aufgeklebten zettel für den zoll und kam brav bei mir in florida an, wo ich damals häufig war, viel zeit mit meiner cousine verbrachte und den flugschein machte.

wer mich bisschen kennt, wird sehen, von wem die cassette kam.

telegraph map | 1855

map of the world’s telegraph lines 1855. via LOC

of course, this was long before the telephone. telegraph lines operated with morse code transmissions. the european centre at that time was london. africa and south america more or less out of touch. there’s a blue (blue means vaguely planned) parallelogram in the north pacific which seems to be the only contemplated redundancy/backup connection. the path starts at san francisco and continues to japan and, with a single line, to shanghai.

the green lines, most of them between the USA and europe and within europe were already well established and in use.

trump’s | hofbericht

ghost in the briefing room

es gibt zwei szenarien, in denen sich der us-präsident schon immer am wohlsten fühlte: wenn er im oval office, umringt von seinen vasallen, wichtige dokumente unterschreibt. und bei seinen wahlkampfauftritten, wo er so derb sein kann, wie er nunmal ist. am unwohlsten fühlt er sich in der nähe fast aller journalisten. nicht einmal der zutiefst unpopuläre präsident richard nixon hatte eine so schlechte presse.

seit dem covid-19-ausbruch in den USA hat sich trumps ton mehrfach geändert. bei den für ihn offensichtlich lästigen → täglichen briefings im ehemaligen swimming pool des weißen hauses spielt er den besonnenen staatsmann. er lobt land und bürger. trump-typisch ist die einfache sprache, die sich auf “great people doing great jobs” reduzieren lässt – bevor es dann an die stets nervenden journalistenfragen geht.

vor etwa einer woche machte trump mehrere journalisten im raum so nieder, dass er sich nicht entblödete, ihnen nahezulegen, sie möchten hier nicht mehr auftauchen. er mischte das mit eine tirade an beschimpfungen der “fake news”-presse. solche ausfälle leistet er sich sonst nur bei wahlkampfveranstaltungen, nicht aber im ambiente des swimming pools.

gestern (6. april) war er noch staatsmännischer als zuvor. wegen der dünnen inhalte seiner fast einstündigen abgelesenen rede stachen die “great people doing great jobs”-vokabeln doppelt heraus. vor allem aber setzte er bei den reporterfragen einen schon länger schweledenden, jetzt aber ganz deutlichen ton: er forderte die reporter auf, angesichts der “great things”, die in diesen “hard times” passieren, fragen zu stellen, die das unterstützen – statt kritische einwände vorzubringen.

das ist ein wunsch der kaiserzeiten und nannte sich damals hofberichterstattung.