kino für | wehrmachtsgefangene

dasWollenWirNichtSehen_dennWirHabenEsSelbstVerbrochen

dieses foto von 1945, vermutlich aus dem bestand eines US-archivs, zeigt deutsche kriegsgefangene im kino. die amerikaner zeigen eigens für sie einen film über die konzentrationslager. ich schätze, es handelte sich um → diesen von mir vor paar wochen beleuchteten film: “todesmühlen”

kleine statistik dieses vielleicht hinreichend repräsenativen ausschnitts des gesamten kinopublikums: wir sehen etwa 25 köpfe. 50% tragen den scheitel präzise gekämmt links. ungefähr 30% haben geheimratsecken. 30% gucken auf die leinwand. der rest guckt weg oder hält sich eine oder zwei hände vors gesicht.

je länger ich das bild betrachte: all die soldaten, die die hand/hände vors gesicht halten, tun das nicht, weil sie den film nicht aushalten, sondern weil sie nicht fotografiert werden wollen.

hatten die nichts davon gewusst? vermutlich doch. dem alter nach zu urteilen waren die wenigsten auf dem foto berufssoldaten, sondern wehrpflichtige, keine freiwilligen. zu sagen: schaut, hier sitzen die kriegsverbrecher, wie sie sich schämen! ist also eher nicht angebracht.