eins der größten rechtsanwaltsbüros der USA, → sidley austin, hat einen → unabhängigen report veröffentlicht, der sich mit der einfachen frage beschäftigt:
- wie kamen CIA und US-regierung dazu, für ihr “black site”-folterprogramm im nachgang des 11. september 2001 psychologen heranzuziehen, die das über jahre hinweg absegneten und bei den folterungen dabei waren?
der report kommt zu dem ergebnis, dass manche psychologen vor ort sich durchaus nicht wohl damit fühlten, das waterboarding oder das nackt mit sack auf dem kopf herumstehenlassen von gefangenen als ethisch verantwortungsvolle verhörtechnik anzusehen. aber als sie anfingen, die aktionen kritisch zu sehen, schritten psychologen von außen ein und pfiffen sie zurück. diese personen stammten, und das ist der jetzt aufkommende skandal, aus dem vorstand des dachverbands der psychologen, der american psychological society. die psychologen arbeiteten, ohne den kollegen vor ort zu trauen, der regierung zu und deckten die CIA. heute in der → new york times nachzulesen.
die zusammenarbeit von medizinern mit regierungen und geheimdiensten, um folter zu decken und sogar noch infamere foltertechniken zu ersinnen, hat eine lange tradition. was dieser report bewirken wird, sind vermutlich kleine umbauten in der APS, mehr aber nicht.
[aus den → black sites wurde später das guantanamo bay-gefängnis; auch da waren psychologen anwesend. zu den brutalen zwangsernährungssessions gibt es videos, die ende des monats für die öffentlichkeit freigegeben werden. passt dem pentagon natürlich nicht, aber der freedom of information act will es so. siehe dazu → the intercept von heute.]