raumfahrtinterview | 1985

audiocassette mit dem originalinterview

beim digitalisieren von cassetten stoße ich immer wieder auf juwelen. die meisten interviews hatte ich vergessen, bis sie beim digitalisieren wieder auftauchten. das lange interview mit dr. franz schlude beim zentrum für luft- und raumfahrt in oberpfaffenhofen ist ein solches vergessenes juwel. wir sprechen über astronauten, spacelab, raketenstarts, datenschutz, kameras, satelliten – alles natürlich aus der perspektive der zeit, nämlich februar 1985.

drei jahre später wurde franz schlude leiter des DLR-raumflugbetriebs und blieb es bis 1998.

eine editierte, viel viel kürzere fassung sendete ich 1985 in meiner sendung im zündfunk.

ich schicke die jetzt von cassette digitalisierten interviews gern den leuten, die ich damals vors mikrofon gebracht hatte. im fall von herrn schlude geht das nicht mehr, denn er starb 2020 im alter von 81 jahren. hier ist das ungeschnittene, einstündige gespräch mit ihm:

interview mit franz schlude über raumfahrt, 1985

mild winter | song

AI illustration

today i wrote a short song about, well, a standstill in a mild winter.

Winter lets the tempers crush / Hush hush, she said / A whisper in the fog / Log me in log me out / In this mild mild winter / The sirens call / We all stand still

mild winter (GEMA)

nachbarin | collage

frühe collage

es muss so um 1990 herum gewesen sein, als ich mit dem schwarzweiß-macintosh-computer grafikprogramme ausprobierte. vielleicht photoshop auf diskette, pressemuster. jedenfalls bin ich da mit frau schubert, meiner nachbarin in der schleißheimerstraße 51 zu sehen, mehrfach gespiegelt. ich habe die freundliche ältere dame immer wieder besucht, auch im krankenhaus.

durch klick auf das bild wird‘s größer.

i rub my | eyes

the house is only half

this song (licensed via GEMA, germany) was easy to compose and to arrange. two drum tracks, a bass track, two synth tracks and three tracks for my voice.

i rub my eyes

günther jauch B3 | juri romanenko

im dezember 1987 meldeten nachrichtenagenturen, dass der kosmonaut juri romaneko heimweh habe. er befand sich damals länger als andere zuvor im all, auf der sowjetischen raumstation mir, nämlich fast ein ganzes jahr.

ich nahm das zum anlass, in meiner nicht von skurrilitäten freien death metal-sendung im → BR-zündfunk ein interview mit juri zu senden. natürlich ging das nicht. aber mit → thomas albus konnten wir ein gespräch fingieren. jemand von der AP-presseagentur hörte das und vermeldete, dass dem zündfunk in B2 ein coup gelungen sei.

von der B3-redaktion paar zimmer weiter im selben flur meldete sich günther jauch, um uns zu gratulieren. wir klärten ihn auf, und am selben tag sendete er dann in seiner B3-show das hier:

günther jauch in B3 über unser B2-„interview mit juri romanenko 1987

imagination | deficit

AI imagines a sad evening with two people and a chess board.

i‘m talking about my personal imagination deficit. i‘ve written stories since i was a kid. when that skill matured, i published lots and lots of stories on public radio, here in germany.

from the very beginning of writing a story my imagination of the scenery where the story takes place is very precise and clear. for example when three people are talking in that story, i know exactly where they sit or stand, what they look like, how the light is etc. i never thought about that. i learnt much later in my life that these visualisations, these imaginations are not really interesting. when people listen to those stories, each of them has a different imagination, most of which are probably much more pleasing than mine. that‘s one of the reasons for me not being able to create movies with thrilling scenes.

with the current advent of text to AI this does not change. but i‘m amazed how generative AI “imagines“ my “stories“. an example is the 10 second video above. i wrote the story (which in AI is called “prompt“), let the AI work, added lipsync sound, and bingo. i don‘t know where all this leads to, but it‘s certainly interesting.

BBC yearbook | 1949

BBC Year Book 1949

[english below]

edward ward (1905-1993) war einer der bekanntesten stimmen im BBC rundfunk. sein text „Journeys with a microphone“ im BBC Year Book von 1949 ist bemerkenswert. ward beschreibt seine kriegs- und nachkriegserlebnisse fast leichtherzig. vermutlich ein privileg englischer journalisten, die welt so zu begreifen. ich übersetze mal den beginn:

Ich schätze, die Jahre 1940 und 1941 waren intensiver als alles andere in meinem Leben. Es begann in Finnland, im Eis und Schnee des bittersten Winters seit Jahren. Kurzer Zwischenhalt in England. Die deutsche Invasion der Low Countries* kam, als ich gerade auf dem Weg nach Brüssel war. Dann fiel Frankreich, ich schlug mich vor den deutschen Truppen von Bordeaux aus durch, gerade noch rechtzeitig. Ein paar Monate später fuhr ich in einem Konvoi nach Gibraltar und wurde nach Ägypten abkommandiert. Um das zu schaffen, musste ich um das Kap herum fahren, dann von Durban nach Kairo fliegen, wo ich Anfang 1931 eintraf. Ich war bei → Wavells erstem Durchbruch nach Bengasi und weiter dabei; in Griechenland und auf Kreta; ich reiste durch Palestina und Syrien, hielt mich einen Monat in → Abessinien auf. Am 23. November 1941 „tüteten sie mich ein“, als Rommels Panzer praktisch die komplette 5. südafrikanische Brigade einkassierte.

Ich war immer ein unruhiger Mensch gewesen, und die mir aufgezwungene Inaktivität in den dreieinhalb Jahren der Kriegsgefangenschaft in zwei Lagern (eines in Italien, eines in Deutschland) passte meiner Vorstellung vom Leben ganz und gar nicht. Ich schwor mir, dass ich in der Zukunft nicht länger als nötig an einem Ort verbringen würde. Das scheint mir gelungen zu sein. Wenige Tage nach meiner Befreiung durch die 1. US Armee kam ich mit meinen Befreiern zurück nach Deutschland. Ich war bei ihnen, als Leipzig fiel, und beim Treffen mit der Roten Armee an der Elbe. Am VE-Day befand ich mich im deutschen Hauptquartier in Flensburg.

Nach dem Ende des Europäischen Kriegs wollte ich sehen, wie es im fernen Osten weiterging. Die Atombombe verschlug mich dahin. Ich erreichte Ceylon kurz nach der Kapitulation Japans. In China war sehr viel los, also kam ich nach Hongkong, um der Feier zur japanischen Kapitulation beizuwohnen. […]

Von Shanghai, einer Stadt, die komplett amerikanisch mit orientalischem Anstrich geworden war, fuhr ich nach Norden zu der wunderschönen alten Hauptstadt Peking, die sich seit meinem Besuch vor 10 Jahren kein bisschen verändert hatte – außer dass alles teuerer geworden war. Ich reiste weiter nach Norden, über die Große Mauer Chinas in die Mandschurei, um über den Krieg zwischen den chinesischen Nationalisten und Kommunisten zu berichten. Einige Tage kam ich in einem chinesischen Eisenbahnzug unter, der das Hauptquartier des nationalistischen Generals Tu Li-ming war. Dann flogen wir zu den kommunistischen Hauptquartieren in der inneren Mongolai. Wir gaben dem kommunistischen General eine Mitfluggelegenheit zurück nach Peking in unserem Flugzeug. Das führte zu dem peinlichen Moment, als wir auf Nationalistischem Gebiet zwischenlandeten und ein nationalistischer General zu unserem Flugzeug kam. Es ging noch einmal gut, weil die beiden zusammen zur Schule gegangen waren und sich gegenseitig in den Arm nahmen.


*Belgien, Luxemburg, Niederlande


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und hinterm | wald

KI visualisierung

diesen song nahm ich auf einem vierspur-cassettenrecorder auf, wahrscheinlich 1983. der text war nicht kalkuliert, auch nicht aufgeschrieben, sondern purzelte quasi als vierte spur in das gerät hinein. der rhythmus kam von einem casio-mini-keyboard, der bass und die solostimme von meinem ersten kleinen synthesizer, dem roland SH 101. außerdem spielte ich meine konzertgitarre.

und hinterm wald, da fuhr ein zug vorbei

von pop sunday bis | heute

hier entsteht ein eintrag über die veränderung (m)einer stimme über 5 jahrzehnte hinweg. ungefähr so fing es an. es war meine dritte sendung, und damals wusste ich, dass das sendung-machen was werden konnte. wurde es natürlich auch. (audio kommt später.)

matthias | schmitt

am abend vor seinem tod spielte matthias den zug O7:

go-spiel mit matthias

er hatte schwarz. das online-spiel war unser elftes. am 11. september 2022 starteten wir das erste, mit neun vorgabesteinen, zuletzt mit nur fünf vorgaben. das spiel war ziemlich ausgeglichen. leider kann ich es nicht weiterspielen, denn matthias starb am 3. juli 2024, kurz vor seinem 56. geburtstag. vor go spielten wir zwei partien schach. und einmal am richtigen brett go.

ich hatte ihn im sommer 2020 kennengelernt, als er seine frau von einer party im schrebergarten abholte. matthias hatte einen für meine unterfränkischen ohren nicht überhörbaren oberfränkischen akzent. ebermannstadt war seine heimat. dort fand auch der trauergottesdienst statt.

matthias mit sohn stellt „schachen“ vor.

matthias war spieleentwickler und programmierer. schachen, eine kleine version von schach, ohne brett, war ein spiel, das er zusammen mit einem freund entwickelt hatte. wir spielten es in seiner wohnung in köln/ehrenfeld. ich fragte ihn anschließend, ob ein spiel mit vielen regeln grundsätzlich schlechter sei als eins mit wenig regeln, wie zum beispiel go? matthias widersprach heftig: es gäbe durchaus ganz tolle spiele mit sehr sehr vielen regeln.

mit heinrich glumpler, essen spielemesse 2011

matthias spielte mit uns im kleinen kreis schafkopf und hipstar. wir aßen selbst gebackenen kuchen und tranken kaffee, lachten viel. einmal – da ging es ihm nicht mehr gut – holte ich ihn von zu hause ab, brachte ihn zum bahnhof und setzte ihn in den zug nach münchen zu seinem bruder.

wir kannten uns nicht lange. und ich vermisse ihn.

umfrage jeans | 1984

foto: thomas hedden, wikimedia commons 1984

ende märz 1984 packte ich mein audio-aufnahmegerät ein und fragte junge leute in münchen nach ihrer kleidung, speziell auch nach den jeans. warum? weil wir damals im BR-zündfunk eine sondersendung über das, was man so anzieht, vorhatten. jetzt, 40 jahre später, habe ich die cassette digitalisiert.

zündfunk-umfrage 1984

telefon | karten

telefonkarten gab es seit den frühen 1990er jahren. heute (in den 2020ern) sind sie weitgehend ausgestorben. die mit einem bestimmten budget aufgeladenen telefonkarten kaufte ich, um endlich kein kleingeld mehr in den öffentlichen telefonsprecher einwerfen zu müssen. die karten waren naheliegenderweise werbeträger für diverse firmen. die oben abgebildeten telefonkarten waren zwischen 12 und 50 € teuer.

wenn ER | singt

werbung 1950er jahre

wie frauenfeindlich die 1950er jahre waren, braucht keiner weiteren erörterung. wir können aber mal das bild oben betrachten. es wirbt für einen rasierschaum und zeigt eine frau, die von oben bis unten perfekt bereits den kaffee gekocht hat und ins zimmer nebenan bringt.

das heißt, sie hat mindestens eine halbe stunde gerödelt, während der sich gerade schlapp ins bad aufgemacht hat.

im bad, vor dem spiegel, rasiert sich der mann, im gerippten unterhemd, mit offenem mund, angeblich singend. dazu der claim, dass die stimmung am morgen nur von seiner laune abhängt. also nicht von ihrer, sondern von seiner. um seine laune aufzubessern, muss sie sich bemühen, nicht er: „Bringen Sie ihn doch dazu!“

was wäre wohl, wenn sie singt? da sagt er dann zu ihr: „kindchen, mal lieber das frühstück!“

auschwitz | berliner zeitung

berliner zeitung, 1945 (zum vergrößern klicken!)

in ihrer ersten ausgabe umfasste die → berliner zeitung immerhin 4 seiten. zwei wochen nach ende des zweiten weltkriegs, am 21. mai 1945, hatten die greueltaten der nazis nichts „historisches“, sondern sie steckten tief in den knochen. noch vier monate zuvor lebten und starben tausende menschen im vernichtungslager auschwitz. in dem hier abgebildeten zeitungsausschnitt berichtet die jugoslawin olga madlitsch von auschwitz.

apropos vernichtungslager

the books i | wrote

the books i wrote

actually, i only wrote four of them: Maya 3, Maya 4 Sketches, Maya 7 Die Referenz – all three in german. plus the „sketches“ book, which i translated into english for peachpit press: Exploring Maya 4: 30 Studies in 3D.

Maya 3, published by addison wesley, took me 3 months, often day and night, to write. it was the first german book on maya. the publisher sold thousands of copies. the sketches book was written in less than 4 weeks and translated into polish, russian and spanish. die referenz, where i translated about 1000 commands in maya from english into german, was a bit tedious, but worth while. all books are long passé.

oh, → maya? once the leading 3D computer animation software.

nazis 1924 | unschädlich?

die auf demokratischen grundwerten stehende salzburger chronik meinte das in ihrer ausgabe vom 15./16. juni 1924. hitler war in haft, und der nazi-ideologe alfred rosenberg kritisierte hitler-nachahmer als reinen “kitsch”. zwei ausschnitte aus der titelseite:

DAT Backup | Tapes

backup DAT tapes

Digital Audio Tape was a key medium for us radio journalists. after the (analog) cassette tape and the sony walkman professional DAT came into the market as a relief: finally a digital audio medium! i recorded hundreds of interviews on DAT.

i also stored loads of data on the DAT tapes you see in the images above and below. no audio in this case, but backup data from my silicon graphics machine and from a macintosh computer. i needed a special DAT streaming recorder for that purpose. long gone…

most of the data came from computer animation projects.