gut, dass manche leute wussten, wann der zündfunk startete. ich habe meine erste sendung 1974 gemacht, in pop sunday. damals wusste ich nicht, was der zündfunk war. pop sunday gab es schon seit 1968. als ich 1976 nach münchen zog, bekam ich mit, dass unter der BR-redaktion „jugendfunk“ neben pop sunday auch der club 16 (eine sendung mit „progressiver rockmusik“) und eben der zündfunk existierten. die zündfunk-kollegen waren an jugendpolitik interessiert, besuchten jugendzentren etc. diese beiden fraktionen — musik und wort — kannten sich zwar, vermischten sich aber nicht. ich kann mich an keine musiksendung erinnern, die ein „wort“-kollege moderierte. die musik-kollegen übernahmen aber häufig die musikbestückung der wortsendungen.
ich moderierte musiksendungen von 1984 bis 1996. 1992 zog ich nach köln und flog zu den vierzehntägigen live-sendungen nach münchen. in diesen frühen kölner jahren bekam ich von der redaktion im BR in münchen nur noch wenig mit. deswegen fühlte sich die zündfunk-wird-50-party in münchen gestern für mich an wie eine art klassentreffen, nachdem man sich 30 jahre nicht mehr gesehen hatte. „jünger werden wir alle nicht“, „was machst du eigentlich so?“ „weißt du noch, damals, als wir …“
die leute, die mitte der 1980er aushängeschilder des fortschrittlichen radios in bayern waren, sind jetzt über 60. einige haben aufgehört zu senden, andere planen ihren abgang. die noch älteren fehlten auf der party: zum beispiel claus biegert, herbert kapfer, carl-ludwig reichert, mercedes riederer. für mich war es ein schöner abend, mit steffi und henriette.