keine 1942 am kiosk erhältliche publikation war ideologiefrei. auch die wissenschaftlichen zeitschriften nicht. ein beispiel ist → Wissen und Fortschritt vom dezember 1942. die nationalsozialisten hatten im dezember, als diese ausgabe erschien, die ersten derben rückschläge im krieg erlebt. nach den erfolgreichen überfällen der “westfront” leitete der russland-feldzug das ende der nazi-herrschaft ein.
während die tageszeitungen vor faschistischen, judenfeindlichen artikeln strotzten, musste man in zeitschriften wie dieser schon genauer hinsehen. der schnell überblätterbare leitartikel eines “dr. hans hartmann” hat zum thema den mangel an rohstoffen in deutschland, mit der konsequenz, dass man das recht habe, sich die rohstoffe anderswo zu holen. dank des “tatkräftigen Führers” sei das nun eingeleitet worden.
erst ganz hinten in dem dünnen heft zeigt sich der krieg – in einer werbung für den “schnellsten jäger der welt”, ein in bremen in großer stückzahl produziertes militärflugzeug → FW190:
eine seite später taucht dann der sohn von hitlers faschisten-kollege → mussolini auf, in form einer stiftung. → bruno mussolini war 23jährig bei einem testflug des bombers → piaggio P.108 abgestürzt.