opt-out noch frecher | java update mit dreckschleuder

java ist ein sinnvolles plug-in für browser, und weil es millionen installiert haben, wiegt das hier folgende noch schlimmer. den rechtlichen hintergrund kann man zwei einträge vor diesem → nachlesen, in diesem fall ist es noch dreister. und zwar läuft die installation ganz normal ab (screenshot ganz oben), dann (zweiter screenshot) blendet sich ein fenster ein, wo angehakt drei optionen sind (vergrößerung, ganz unten), die allesamt schund auf dem rechner installieren und schwer wieder zu entfernen sind. über diese → ask toolbar, wie sich das unappetitliche nennt, ist schon sehr viel gejammert und geklagt worden. ich würde mal eine google-suche empfehlen. wirklich lästig, ich habe schon stunden damit verbracht, diese dreckschleuder bei computern von freunden zu entfernen, samt aller tiefen eingriffe ins system, die sie mit sich bringt. ich habe bei oracle, dem unternehmen, das java von sun gekauft hat, nachgefragt, was man sich dabei gedacht hat, und bin gespannt auf eine antwort. [die antwort kam wenige tage später und findet sich ganz unten in diesem eintrag.]

java_opt-Out_askToolbarrechtswidrig und unsittlich: java will unbesehen dem pc-user eine schwere bürde aufladen – die ask toolbar.


oracle antwortete am 20. august 2014 via eine pressestelle, die ich kontaktiert hatte. die antwort kommentiere ich vorweg kurz: sie geht auf das verbot von opt-out nicht ein, sondern liefert den link zu einer webseite, die erläutert, wie man die ask-toolbar wieder los wird. das allein besagt schon: oracle weiß, dass man dem verbraucher damit etwas aufbürdet. also:

Vielen Dank für Ihre Anmerkungen zum Installationsvorgang von Java. In unserem Java Hilfecenter finden Sie Antworten auf allgemeine Fragen zur Java-Technologie sowie zur Ask Toolbar: http://www.java.com/de/download/faq/index_general.xml Eine Hilfestellung zur Deinstallation erhalten Sie hier: http://www.java.com/de/download/faq/ask_toolbar.xml. Bitte beachten Sie, dass es sich beim Herunterladen von Java um einen kostenfreien Download handelt, der Ihr Einverständnis mit der Endbenutzerlizenzvereinbarung voraussetzt. Das Angebot für die Installation des kostenfreien Browser Add-Ons können Sie selbstverständlich ablehnen.

in eigener sache | 1 jahr “UHR” – als buch!

UHR-buch - in verpackunggerade gekommen, noch nicht ausgepackt:

ein jahr “UHR” als buch. juli 2013–juli 2014. garantiert ohne funktionierende links. papier eben. print on demand, 20 exemplare. keine isbn-nummer, kein amazon, kein eBook, kein nichts. mit hilfe von christoph bieselt, hans-jörg brehm und regina arentz.

ich arbeite gerade an einer ePublishing-sendung für den SWR, die wir zur buchmesse senden. und da wollte ich’s mal selbst wissen, wie das selbst-publizieren geht, wie die bücher aussehen etc.,  und habe paar euro und einiges an zeit investiert. regina und ich fanden beim ersten inspizieren: das ergebnis sieht okay aus. paar wünsche sind noch offen, aber im prinzip funktioniert das.

adobe flash player| unzulässiges opt-out

adobeFlash_mitOptOutadobe zwingt zum opt-out, wenn man nur den flash player aktualisieren will.

eines der verbraucherschutzfreundlichsten gesetze ist das 2008 novellierte gesetz → gegen den unlauteren wettbewerb. in § 7 stehen die unzulässigen belästigungen drin. [→ juris datenbank] unerlaubt ist nach gängiger rechtssprechung, dem verbraucher im internet einen knopf aushaken zu lassen, um das zu bekommen, was er will. man nennt diesen vorgang “opt-out”. der bundesgerichthof hat diesen zwang zum opt-out in einem → urteil gegen payback für unzulässig erklärt.

solche seit monaten notorische rechtsverletzung begeht meines erachtens adobe beim update des flash players. der vorgang ist dieser:

  • der PC präsentiert eine meldung: flash player aktualisieren! (betrifft heute sicherlich einige millionen anwender.)
  • man bestätigt, dass man das zulassen möchte. schließlich ist flash (wie auch andere plug-ins für browser) ein einfallstor für viren.
  • nun tut sich das oben abgebildete fenster auf. in diesem fenster ist ein optionsknopf angehakt, der eigentlich ausgehakt erscheinen sollte. lässt man ihn, wie er ist, installiert adobe neben dem flash player ein zusatzprogramm von mcAfee, das damit überhaupt nichts zu tun hat.

adobeFlash_mitOptOut_großdieser haken ist rechtlich unzulässig.

abgesehen davon lohnt es sich, eine seite wie diese näher anzusehen. sie verlangt schier unglaubliches:

bei der mcAfee-option steht [man beachte über den eigentlich inhalt hinaus die falsch-schreibung von “virus/viren”*]: “Dadurch werden weder das vorhandene Antivierenprogramm noch die Computereinstellungen beieinflusst.” falsch. installiert man mcAfee, verändert es selbstverständlich computereinstellungen, und es kostet mühe, das programm wieder loszuwerden. alles andere als trivial, selbst für erfahrene PC-anwender. **

weiter rechts steht: “Wenn Sie auf die Schaltfläche „Jetzt aktualisieren“ klicken, erkennen Sie an, dass Sie die Adobe-Software-Lizenzbestimmungen und die McAfee Security Scan Plus-Lizenzbestimmungen akzeptieren.” das heißt, selbst wenn man mcAfee aushakt, muss man streng genommen die mcAfee lizenzbestimmungen akzeptieren. geht’s noch?


* gut gesehen, peter! fiel mir beim copy/paste gar nicht auf. offenbar war ein praktikant am werk.

** kommentar von christian auf facebook dazu: “das ominöse Häkchen hatte ich vor einigen Monaten auch mal übersehen, in der Tat … es war recht beschwerlich das Zeug wieder loszuwerden”