es nannte sich “magazin für technik” und war in den 1950er jahren nicht nur viel gelesen, sondern eine institution. wer sich für autos und technik interessierte, bekam hier schöne bilder und infos. ich habe vor jahren einige exemplare via ebay für paar euro ersteigert, dies hier ist die ausgabe vom märz 1957.
zeitschrift hobby, märzausgabe 1957, ehapa-verlag stuttgart
die hefte sind zwar kleinformatig (DIN A5), aber dick; die abgebildete ausgabe hat 144 seiten. jedes exemplar dieser zeitschriften beamt uns direkt in diese zeit:
die dritte seite zeigt eine “Torpedo-Kofferschreibmaschine Modell 20″ und bietet eine upgrade-option, die damals so formuliert wurde:
“Alles [Bezahlte] wird auf die nächste Maschine [die Sie bei uns kaufen] angerechnet.”
wer sich den katalog bestellen wollte, musste laut dieser anzeige drei daten liefern, was damals sicherlich nicht groß auffiel, aber für den schreibmaschinenkatalogversandt eigentlich überzogen war: außer name und adresse (postfach und postlagernd nicht erlaubt; man wollte offenbar kunden erreichen, die ordentlich in miete lebten und einen eigenen briefkasten hatten) wollte die schreibmaschinengroßhändler Günther Schmidt KG Frankfurt auch beruf und geburtsdatum wissen.
es wimmelt in dem heft von kleinen bastlertipps. da gibt es etwa ein vierseitige anleitung zur konstruktion eines hockers oder wie man stromkabel sauber isoliert oder ein “Transistor-Tonbandgerät mit Taschenlampenbatterie – der neue Schlager” für kinder baut, genannt “Bambinophon”.
die anderen großen themen des hefts sind
- ein kommentar über die ausufernde typenvielfalt bei zahnbürsten, waschschüsseln und autos. (sinngemäß: der kapitalismus funktioniert besser, wenn man klare marken führt, statt das angebot beliebig groß werden zu lassen.)
- ein kino mit rundum-projektion und 4-kanal-rundum-sound
- bau des hooverdamms in den usa
- porsche carrera test (mit 100 ps “vom sanften Lamm zum wilden Tiger)
- strahlflugzeug mit hackantrief (die caravelle)
- eigenheim vom fließband
- 8-zylinder-einspritzssystem bei chevrolet
- atomspaltung
dummerweise hatte ich das heft heute in der u-bahn dabei und kam aus dem lesen gar nicht mehr heraus. mehr davon später.