sorry | so geht wikipedia nicht

Hand_29sharing als generationenkonflikt? grafik: nevit, wiki commons 2007

nach dem schreiben des wikipedia-artikels über die deutsch/britische kunstgaleristin → Erica Brausen ging ich auf die suche nach einem foto von frau brausen und stieß unter anderem auf die webseite einer kuratorin in london. ich schrieb sie an, begann meine mail damit, von kunst verstehe ich wenig, aber von geschichte einiges, und fragte, ob sie den besitzer der fotos von erica brausen auf ihrer webseite mal fragen könnte, ob er eins in die wiki commons, also den medienpool der wikipedia einpflegen könne; die artikel über erica brausen in der englischen, französischen und jetzt auch deutschen wikipedia hätten dann ein bild – was bei einem biografischen artikel stets wünschenswert ist.

die antwort der kunstexpertin war unerwartet harsch. sie schrieb zunächst, dass sie mails, die mit einem satz “von kunst verstehe ich wenig” beginnen, löscht. ich könne als von glück reden, dass sie’s nicht tat. dann schrieb sie, der besitzer der fotos sei erzürnt über die falschen fakten in den drei wikipedia-artikeln. sie, die kuratorin, teile diese kritik, und solange sich daran nichts ändere, sei an ein foto für die wikipedia gar nicht zu denken.

ich musste schlucken und mich sortieren und schrieb ihr sachlich zweierlei zurück:

  • wenn an den artikeln fakten falsch sind, soll sie sie bitte ändern, die wikipedia sei ein kollaboratives projekt, und zeigte ihr den weg, wie das geht. [darauf antwortete sie, dafür hätte sie keine zeit.]
  • zweitens sagte ich ihr, wenn ich frage, ob jemand ein foto in die wikipedia einspeisen möchte, ist das kein privates bittstellertum, sondern ich will damit die überlegung anstoßen, etwas zu teilen, nämlich ein foto, das in privatbesitz ist, allen (und natürlich kostenlos) zugänglich zu machen.

dieses denken des sharings ist dieser generation anscheinend so fremd, dass sie denkt, wenn einer etwas anfragt, will er es geschenkt für sich einsacken. sorry, gill, so geht wikipedia nicht.