beim stöbern in korrepondenz fand ich unter anderem diese briefe und postkarten. der hintergrund: ich studierte damals mathematik und physik in würzburg, war co-redakteur der “alternativen” literaturzeitschrift → die gießkanne, schrieb politische gedichte und kurzgeschichten. mit anfang 20 wusste nicht, wohin ich wollte – bis ich schließlich beim rundfunk landete. das bahnte sich schon 1974 an, als ich meine wehrpflicht bei der bundeswehr in ingolstadt absolvierte und dort dienstfrei bekam, um zu rundfunksitzungen ins studio nürnberg zu fahren. bei diesen sitzungen ging es um mehr oder weniger avangardistische texte für bayern 2.
der erste brief dieser kleinen sammlung stammt vom sommer 1976 und zeigt die planung der sendereihe → pop sunday. ich vermute, ich füllte die 40-minuten-sendung am 3.10.
wenig später schickte mir die sekretärin des BR jugendfunks diese karte:
die zeit war hoch politisch. die partei der grünen bildete sich, die bundesrepublik rüstete auf und baute kernkraftwerke. ich schrieb einen protestbrief gegen den bau des kraftwerks in brokdorf an die dortige landesregierung und bekam diesen brief aus dem büro vom büro → stoltenberg als antwort:
ich hatte in berlin → peter handkes “publikumsbeschimpfung” gesehen und korrepondierte anschließend kurz mit ihm. hier ein brief von handke, in der er die dreharbeiten an der “linkshändigen frau” als sehr anstrengend beschreibt. diese privatere passage habe ich unscharf gemacht.
zu den basisdemokratisch geführten redaktionssitzungen von pop sunday kam ich regelmäßig. hier die einladung zur sitzung im april 1977 ins studio nürnberg. ich glaube, es war meine letzte sitzung dort, weil ich im sommer nach münchen zog.
ich nahm kontakt mit drei verlagen auf, um eigene texte unterzubringen. es gab nur absagen, zum beispiel diese von → jürgen manthey, dem cheflektor der reihe “das neue buch” bei rowohlt:
ich war aus privaten gründen von würzburg nach münchen gewechselt und damit dem BR-jugendfunk (später “zündfunk“) näher. der zündfunk wurde meine journalistische heimat. ich moderierte ihn bis in die 1990er jahre, sowohl das → computermagazin, als auch zuletzt das → radiotop.