17 jahre | archivradio

im ersten stream des archivradios verwendetes tonband.

vor 17 jahren hatte ich das konzept für ein → deutsches archivradio fertig. es sollte originaltöne in originallänge aus deutschen ton-archiven in einen unmoderierten, aber reich dokumentierten internetstream packen und die o-töne damit erstmals einem breiten publikum zugänglich machen. längst ist das archivradio eine feste marke der ARD und eine feste größe im bildungssektor. diverse dissertationen wurden davon angeregt. von historikerInnen, die über bestimmte themen publiziert haben, bekomme ich immer wieder zu hören, dass das lesen von akten etwas völlig anderes ist als das hören von originaltönen.

die anfänge, an die ich heute denke, waren holprig, was für ein so großes projekt nicht ungewöhnlich ist. der WDR-intendant → fritz pleitgen fand die idee spannend. aber sein damaliger leiter der hauptabteilung “zentrale aufgaben” im hörfunk des WDR, rüdiger malfeld, sah sich bei unserem treffen 2006 mein konzept gar nicht erst an. er meinte sinngemäß: wir möchten ein junges publikum ansprechen, und welche jungen leute interessieren sich schon für alte o-töne! diesem mann, dachte ich, war nicht zu helfen.

BR und RBB hielten die idee für gut, aber für zu komplex und zu teuer umzusetzen. im SWR schließlich, mit detlef clas, ging das mit minimalem budget und extremem engagement. 2007 gingen wir mit einem team von nur vier personen online. internetradio war damals wegen DSL möglich geworden. inzwischen gibt es das archivradio auch als podcast, kuratiert von → gabor paal.

das archivradio hat eine einfache domain, nämlich archivradio.de. und einen stattlichen wikipedia-artikel.

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