charlie chaplin (as) “a woman” | 1915

Charlie-Chaplin - A-Woman - 1915charlie chaplin, als frau verkleidet, in “a woman”, 1915

bei archive.org fand ich heute den kurzfilm “a woman” vom juli 1915. (man muss den monat nennen, weil chaplin allein in diesem jahr 13 filme gedreht hat.) er war damals 26 jahre alt und als schauspieler berühmt. kurz zuvor, in “the tramp” vom April 1915, fand er seine rolle, die sein markenzeichen wurde.

1914 begann chaplin, selbst regie zu führen, auch in “a woman”. hauptdarstellerin ist edna purviance., die chaplin in einen café ansprach, bildhübsch, aber anfangs für die schauspielerei ungeeignet fand. sie spielt hier eine junge frau, die chaplin auf einer bank in einem park trifft. es gibt zahllose verwicklungen, zwei brutale männer, die jeder frau hinterher jagen, wasserschlachten, prügeleien. um sich vor dem vater der jungen frau zu retten, verkleidet sich chaplin als frau. edna bekommt darüber einen lachanfall. es war der dritte film, in dem chaplin sich als frau verkleidete; später tat er das nie wieder.

“a woman” muss man als fingerübung ansehen; der film reicht nicht an chaplins große filme heran, die kurz danach folgten. hier ist er in ganzer länge – 26 minuten.


charlie chaplin: “a woman”. gefunden bei archive.org

chaplin’s goldrush in voller länge bei archive.org

 https://archive.org/details/TheGoldRush_201401

beim non-profit unternehmen archive.org ist jetzt charlie chaplin’s 1925er film “the goldrush” gelandet. er zieht sich, wie die meisten filme aus der stummfilmzeit, sehr in der länge, hat aber einige highlights, wie die verspeisung eines schuhs (mit den schnürsenkeln als spaghetti) bei etwa minute 16. chaplin war damals längst berühmt und kam über eine stereofotografie auf das thema des goldrausches in alaska. mit dieser von ihm mit hohem aufwand nachgestellten szene, bei der hunderte von komparsen im tiefen schnee einen hohen pass hinaufsteigen, beginnt der film.

chaplin_goldrushcharles chaplin in goldrush

schon in den ersten szenen ist der wechsel zwischen studio und bergwelt bemerkenswert. man erkennt die studiowelt leicht an den mehrfachen schatten. trotzdem muss man genau hinsehen, ob der bär im studio oder in freier wildbahn hinter chaplin hergeht. am ende wird die geschichte der rüpel, der tramps, der goldgräber zu einer liebesgeschichte. in der letzten szene küsst chaplin georgia hale vor der kamera, ein faux pas, aber natürlich damals ein publikums-knaller.

mir gefällt in dem film die typografie der zwischentitel, insbesondere das T.

T---aus-Chaplins-Goldrush