polizeibesuch im deppenloch. foto: m.s./dpa
direkt vor meinem büro, ich schaue von meinem fenster aus direkt drauf, befindet sich die grube des vor 6 jahren eingestürzten historischen archivs der stadt köln. dieser vermutlich auf bauliche schluderei zurückgehende GAU mit zwei toten und zahllosen zerstörten archivalien, hat mich kurz zögern lassen, meine steuern weiter zu zahlen: wenn ein betrieb wie die kölner verkehrsbetriebe KVB in öffentlicher hand, also von meinen steuergeldern und meinen fahrkartenkäufen finanziert ist, nehme ich es nicht hin, dass aufgrund einiger idioten einige häuser zusammenfielen und nun mit zig millionen € (ausschließlich unseren steuergeldern) schadensbegrenzung betrieben wird.
aktuell wird das besichtigungsbauwerk, technisch korrekter: die “besichtigungsbaugrube” gebaut und untersucht. das heißt, eine mit eis versetzte bohreinrichtung tastet sich zentimeterweise nach unten, um festzustellen, wo baufehler begangen wurden. so sieht die prozedur in einem slide der stadt köln zusammen mit der anwaltskanzle kapellmann aus:
bauen wir ein tiefes beweisloch. foto: raimond, von der pressekonferenz
im folgenden eine folie von der pressekonferenz (freundlicherweise aufgenommen von raimond, dem wir → viele viele fotos zu verdanken haben), die die erste gefundene fehlstelle zeigt. 27 meter unter der erdoberfläche, etwa in höhe des u-bahn-tunnels, ist ein ordentlicher spalt in der schlitzwand. groß genug, um laut dieser information 260 kubikmeter wasser pro stunde durchzulassen. das sind 70 liter pro – minute!
nun lasst die kiesel flutschen. foto: raimond, von der pressekonferenz
ich habe die nachwehen des einsturzes intensiv fotografisch begleitet. und kann nur hoffen, dass diejenigen, die das verbrochen haben, vor gericht kommen, alle.
danke, KVB & co. für dieses schöne buch! screenshot der dpa/pictureAlliance webseite
technisch anspruchsvolle lektüre ist die veröffentlichung der TU berlin vom september 2014 zu dem thema; das pdf ist → hier zu finden.