stasigründung | the times

der notorisch brutale selbstverliebte psychopath → erich mielke führte die stasi der DDR 30 jahre lang an. und kam nach der wende 1989 ungeschoren davon. in der londoner times kommt er mit vor- und nachnamen genau dreimal vor, zuerst in diesem artikel vom 18. februar 1950. er spielt dabei erst im zweiten absatz eine rolle, denn, wie im wahren leben, wurde er hier in die zweite reihe verfrachtet. er hatte die staatssicherheit gegründet, aber als dann ein ministerium für staatssicherheit (MfS) der DDR daraus werden sollten, griffen die sowjets ein und setzten ihm → wilhelm zaisser vor die nase – weil dieser der sowjetunion näher stand. zaisser überwarf sich infolge des → aufstands des 17. juni 1953 mit dem starken mann der DDR walter ulbricht, worauf das ministerium zurückgestuft wurde, um erst später unter mielke in neuem “glanz” zu erscheinen.

ich habe bei meinen vielen recherchen im tonarchiv des → BStU mielke unendlich oft gehört. es wimmelt von immer gleich klingenden mitschnitten seiner reden vor hohen stasioffizieren im kasino des MfS-geländes in berlin-lichtenberg.

the times, 18. februar 1950

erich mielke tauchte dann wieder am 1. november 1957 in der times auf, als die DDR-nachrichtenagentur meldete, dass mielke das ministerium ab sofort übernimmt.

am 6. juni 1964 kommentiert die times den besuch der DDR-führung in moskau. während andere staaten des ostblocks inzwischen wirtschaftlich-kulturellen austausch mit dem “imperialistischen westen” pflegten, bleibe die DDR offenbar auf hartem kurs, unterstrichen von staatschef → walter ulbricht und seinem gefolgsmann in der delegation erich mielke.