feuer| digital erzeugt

wenn in einem film feuer oder rauch vorkommt, ist es nur noch selten real gedreht worden. früher hat man im film großbrände mit kleinen modellen (zum beispiel von häusern) simuliert. aber man sieht einem rauch und einer flamme immer an, wie groß sie im verhältnis zum rest ist, und wenn ein 10cm hohes holzhäuschen brennt, ist die flamme einfach viel zu groß. hier ist ein schönes und typisches beispiel, wie in der computeranimation heute flammen hergestellt werden. timucin ozger hat es mit der animationssoftware maya entwickelt. technisch gesehen sind keine partikel, wie man das früher in dieser software gemacht hätte, am werk, sondern fluid dynamics, also die simulation von flüssigkeiten. was wir hier in den vier sekunden sehen, ist kein fertig – man sagt “gerenderter” – film, sondern ein layout. schon das layout sieht aber so gut aus, dass man sich vorstellen kann, wie das in hoher auflösung in einen realfilm eingebracht wirkt.

fluids machen feuer. layout-animation: timucin ozger

ich habe mich → 2002 erstmals mit fluids beschäftigt. sie waren damals ein technischer durchbruch der besonderen art. feuer und flammen waren mit einem schlag realistischer.

TEGA | telefongebührenanzeiger

TEGAtelefongebühren-anzeiger TEGA, ca. 1970. foto: ms/dpa

schon schön, welche ingenieursabkürzungen die post [← schon falsch; aufklärung siehe unten] sich ausdachte, in den 1970er jahren. dazu dieses für den damaligen geschmack schrill gelb gefärbte hochtechnische gerät. wer nicht weiß, wozu: damals war telefonieren teuer, und um die kontrolle über die kosten eines gesprächs zu bekommen, konnte man selber die stoppuhr mitlaufen lassen, eine sanduhr (auch diese lieferte die post gegen gebühr) undrehen, einen monatlich einige extra-DM kostenden zähler leasen oder eben den TEGA nutzen. im linken textfeld wird die “nachtgebühr I und II” erwähnt. die nachtgebühr II war besonders preisgünstig. sie hieß im volksmund “mondscheintarif” und, mal kurz nachschauen, bestimmt gibt es einen wikipedia-artikel darüber. → ja!


lioba nägele, die referentin für nachrichtentechnik im depot des kommunikationsmuseums, die mich für dieses und viele andere fotos durch ihren archivalienkeller geführt hatte, merkte zu dem text oben, wie immer top-informiert an, das kürzel TEGA sei kein post-ding, sondern eins des uhrenherstellers…

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auch meine aussage oben, die sanduhren seien gebührenpflichtig gewesen, stimmt nicht: sie  waren werbegeschenke bei der einführung des zeittakts im ortsnetz. und sie hatten einen tollen namen, den ich hier mal groß schreiben möchte:

Gesprächs|zeit|messer

 

auch hier hört das fachwissen nicht auf. sanduhren als amtliche zeitmessgeräte gab es seit den frühzeiten der telefonie, nämlich den 1880er jahren. wenn ich mich recht einnere, waren sie in den telefoneinheiten fest integriert, und es gab verschiedene davon, nebeneinander aufgereiht, weil die tarife nun mal (und auch heute noch) unterschiedlich waren.