windows 10 will | wissen

mein prima windows-rechner fragte mich heute, ob er demnächst ein größeres update installieren darf. klar, darf er das. und dank des lernens aus früheren wunden bot microsoft mir an, die datenschutzrichteinstellungen zu prüfen. vier davon waren blau, also aktiv, ich habe sie alle ausgeschaltet:

datensammlung möglichst verweigern, also die schieber nach links.

so unverschämt die vorgaben wirken mögen (“In der Basiseinstellung übermitteln Sie weniger Daten an Microsoft…”), sie sind

a) ein zeichen von transparenz und

b) zeigen sie, wie andere, die diese abfragen nicht stellen, daten sammeln. verdeckt natürlich.

 

strafe für | note 4 von 5

note4

ich hatte kürzlich eine support-anfrage an eine firma, die unter anderem migrationssoftware herstellt. die software (acronis migrate easy) funktionierte nicht, und zwar, wie sich erst beim support-dialog herausstellte, weil sie nicht mit windows 8 und 10 kompatibel ist. eine fehlermeldung gab es nicht; das programm ließ sich problemlos installieren und starten, tat aber einfach nichts.

wie fast immer, wenn eine support-anfrage zu ende ist, kommt vom hersteller eine mail, ob man die zusammenarbeit mit dem berater (einem menschen) okay fand. ich beantworte diese umfragen nicht gern, vor allem weil ich nicht weiß, wie ein einziger negativer punkt auf den mitarbeiter des call-centers oder der support-abteilung zurückfällt; außerdem sind die meisten dieser umfragen zu langwierig. bei dieser hier brach ich gleich nach der ersten seite ab. grund: ich klickte in der zufriedenheitsskala 4 von 5 an, also zufrieden, aber eben nicht sehr zufrieden.* dann tat sich gleich eine mords liste auf, die mir quasi ankreidete, dass ich keine fünf punkte geben wollte. wörtlich:

“…lassen Sie uns bitte wissen, was am meisten zu Ihrer Unzufriedenheit beigetragen hat.”

dreist, denn vier punkte wäre note 1,7 im abi. und punkt 4 sagt ja laut umfrageblatt “zufrieden”. warum sollte ich also unzufrieden gewesen sein?

das thema ist verwandt mit den bewertungsschemata bei ebay, airbnb und anderen. wenn man nicht die volle punktzahl gibt, wird das vom gegenüber als totaler frust oder hass ausgelegt. was das in der tiefe der online-gesellschaft bewirkt, ist eine entwertung der beurteilungswährung.

ein kollege, der in new york lebt und mit dem privat-taxi-dienst UBER erfahrung hat, schreibt dazu: “Uber-Fahrer kriegen Probleme, wenn sie durchschnittlich weniger als 4,6 Sterne bekommen.” außerdem weist er mich auf → diesen zeitungsartikel hin, wo es um genau diese problematik geht.

⚒ noch eine nebenbemerkung: dieser feedback-check beginnt nicht mit der zeile

  • “Umfrage zu Ihrer Support-Anfrage”

sondern mit:

  • “Umfrage zur Interaktion mit dem Acronis Support”

was bitte ist das für ein satz: interaktion mit dem support? ich hatte einen meinungsaustausch mit einem menschen, keine interaktion mit einem ding.

 


* warum nur vier von fünf punkten? weil ich fand, der mitarbeiter hätte mir nicht nur sagen können, woran’s lag (“falsches betriebssystem”), sondern auch: sorry, das letzte betriebsssystem, wofür diese als brandneu annocierte software funktioniert, ist windows vista – und damit drei generationen alt. der mitarbeiter fasste sich aber nicht an die eigene nase, sondern ließ mich mit dieser wenig hilfreichen, aber sicher korrekten info im regen stehen. außerdem bot er keine alternative an, obwohl es womöglich solche gibt. ich las später bei einem anderen, teureren datenmigrationsprodukt von acronis nach, ob das denn für neuere windows-versionen verfügbar ist. dort fehlten jegliche betriebssystemangaben. ich sage also: finger weg von dieser früher mal zuverlässigen backup- und migrations-software!

windows | zehn läuft gut

windows 10 ist ein jahr lang kostenlos. es ersetzt das angeblich unbeliebte windows 7 und 8. ich fand beide gar nicht schlecht. ich fand schon das upgrade von 7 auf 8 für microsoft-verhältnisse akzeptabel und weitgehend schmerzfrei. ich musste damals zwar einige treiber neu installieren, und ein älteres programm (wavelab 6, mit dem ich meine rundfunkbeiträge schneide und mische) lief nur noch im administratormodus. daran hatte ich mich gewöhnt. das upgrade von meinem 8.1 system auf 10 war so flüssig, dass ich es rundum empfehlen kann. wie das upgrade von 7 auf 10 läuft, kann ich selbst nicht beurteilen, mein freund ludwig aber schon. siehe unten.

bedenken von jürgen f., der mir schrieb, den windows 10-werbespruch “software as a service” müsse man hinterfragen: wessen diensten dient diese software? – diese bedenken teile ich, aber sie sind nicht sinn dieser praxisbeschreibung, ob und wie das update selbst funktioniert. wenn wir einen rechner vom netz nehmen, ob es nun ein mac mit OS X, ein smartphone von sony oder eben windows ist, sieht er alt aus. was bei windows 10 aber tatsächlich eine neue qualität einnimmt, ist die menge an schaltern, die man ausschalten muss, damit nicht jedes noch so kleine detail an microsoft gefunkt wird. wiegesagt, ein anderes thema. hier der von jürgen f. bereitgestellte → link für die datenschutzinteressierten.

das erstaunliche am 8.1 → 10 upgrade war, dass sogar der bildschirmhintergrund derselbe war; alle treiber, drucker, bildschirmauflösung etc, selbst die merkwürdige einstellung meines grafiktabletts, blieben erhalten. die icons am desktop waren unverändert; bislang ist mir keine software aufgefallen, die nicht mehr geht – all das sind dinge, die bei einem betriebssystem-upgrade nicht selbstverständlich sind. weil windows 10 kompakter ist, soll es auch schneller sein; meins startet jedenfalls angenehm schnell. und mit den kacheln am PC hat microsoft auch aufgeräumt: die bedienung, die mit win 8 in den vier bildschirmecken erfolgte, ist jetzt kompakt unten links untergebracht. die einzige änderung, die ich vornehmen musste, war die einstellung für den sound, denn windows 10 hat sich diese einstellung nicht gemerkt. wer keine besonderen grafikkarten oder angeschlossenen mikrofone hat, wird das nicht bemerken.

also: ich habe das upgrade auf zwei rechnern von 8.1 auf 10 durchgeführt und bin rundum zufrieden.

windows_zehn_01unten rechts befindet sich das upgrade-icon. windows ist jetzt zur installation von version 10 bereit.

ganz unten rechts am bildschirm, in der nähe der uhrzeit, befindet sich bei windows 7 und 8 ein kleines windows-icon, das über den upgrade-zustand informiert. weil microsoft das neue system klugerweise nicht auf einen schwung herauslässt, wie apple das tut (und dann die server überlastet sind), muss man ab und zu da unten hinklicken, um zu sehen, ob sich was getan hat. wenn das upgradepaket da ist, sieht die meldung so wie im screenshot oben aus.

wenn wir auf OK, fortfahren klicken, beginnt die installation. soweit ich weiß, lässt sie sich komplett rückgängig machen. ich habe das nicht probiert. wir müssen noch ein paarmal akzeptierten, dass das upgrade gestartet wird. nach ca. 10 minuten startet der rechner selbständig neu. jetzt kann man eis essen gehen, denn erst in diesem schritt wird das vorbereitete system installiert. das dauerte bei mir gut eine halbe stunde.

wenn windows 10 fertig installiert ist, möchte es, wie apple auch, ein bisschen konfiguriert werden. apple drängt an der stelle darauf, die daten doch bitte alle in die iCloud zu schicken und das abo zum apple-radiohören zu aktivieren. bei windows ist das nicht viel anders, und hier rate ich dringend dazu, zwei schritte nicht zu überspringen. der erste ist dieser:

windows_zehn_02beim ersten konfigurieren unbedingt die linke option wählen!

wahrscheinlich klicken zig millionen anwender auf “express-einstellungen verwenden”. falsch! wir gucken genauer hin und klicken im linken unteren bereich auf “einstellungen anpassen”. ihr werdet euch wundern, wie viele schalter in den folgenden fenster auf “Ein” stehen. ich habe sie alle, bis vielleicht einen, auf “Aus” gestellt”. wenn man später etwas vermisst, kann man das natürlich im nachhinein ändern. aber wer hier an dieser stelle nichts tut, lässt den rechner so drastisch daten an microsoft und andere senden, dass datenschutzmäßig alles zu spät ist.

wenn das vorüber ist, kommt ein bildschirm mit vier standard-apps, den neuen windows 10 apps zum kaufen von filmen (videos), verwalten von fotos usw. ich verwalte meine fotos selbst und kaufe bei microsoft keine filme, also wollte ich alle vier apps deaktivieren. da musste ich schon genauer hingucken, und tatsächlich ist unten links am bildschirm der harmlose text:

windows_zehn_03 natürlich wählen wir die standard-apps selbst aus!

im nächsten bildschirm konnte ich dann alle vier aushaken. damit war windows 10 installiert, ich loggte mich mit dem üblichen passwort ein und sah meinen gewohnten desktop mit den üblichen programmen. ein durchaus schmerzloses erlebnis.

im nachgang rief ich unten links die einstellungen auf, und dort dann “datenschutz (standort, kamera etc.)”. dort war es dann ein vergnügen, weitere schalter von ein auf aus zu stellen. wer wie ich mit der soundausgabe probleme hat, tippt unten ins suchfeld “sound” ein, kommt dann in die einstellungen zum sound und wählt den ausgang aus, an dem die lautsprecher hängen (oder wo sie eingebaut sind).

übrigens: windows 10 ist ein upgrade und kein update. der → unterschied ist einfach der: updates sind klein, aber fein (zum beispiel die bahn-app, die von version 5.11 auf 5.12 upgedatet wird), upgrades (beim iPhone von iOS 5 auf 6) betreffen das gesamte gerät. ein downgrade ist angeblich möglich, ein downdate ist mir unbekannt.


update: ludwig installierte windows 10 auf zwei rechnern, einmal von win 7, einmal von win 8.1. auch die win 7 → win 10 aktualisierung lief bei ihm weitgehend problemlos. auf beiden seiner rechner läuft der virenschutz von norton. dieser verschwand beim update von win 8.1 auf 10. nur der registrierungsschlüssel, der seine norton-lizenz beinhaltet, blieb erhalten. außerdem wies ludwig darauf hin, dass man umgehend nach der installation des upgrades in die systemeinstellungen gehen sollte, um windows 10 auf den neuesten stand zu bringen. man kommt in windows 10 dahin, indem man unten links ins eingabefeld “windows update” einstellt.

wenn man in diesen systemeinstellungen ist, lohnt es sich, weitere schalter zu deaktivieren. zum beispiel muss microsoft nicht in jede mail von mir gucken, um mögliche malware oder viren zu entdecken, die es selber noch nicht kennt. diese einstellung befindet sich beim “defender”, ebenfalls unter den systemeinstellungen. der windows defender ist der kostenlose – und gar nicht schlechte – microsoft-eigene virenschutz.