trio, um 1982. kalle krawinkel, peter behrens, stephan remmler
kralle krawinkel, gitarrist von trio, links im foto, starb letzte woche (an lungenkrebs). er war 66. ich kann keinen nachruf schreiben, aber mir fällt ein, wie ich die band, eben das trio trio, erstmals und das einzige mal live auftreten sah, nämlich 1982 in einem münchner club namens why not. das why not war bis in die frühen morgenstunden geöffnet, wurde von vielen mit starkem kokain-konsum assiziiert, war kühl eingerichtet, mit chrom-elementen, weiß, hell, und einer kleinen tanzfläche. auf der stand am frühen abend trio, mit umhängtrommel, umhänggitarre und kleinem casio-keyboard. trio war kaum bekannt, trat nie auf bühnen auf, aber tagsüber in plattenläden und abends, wie hier, in clubs. die zündfunk-musikmoderatoren, also auch ich, waren von der plattenfirma eingeladen worden, dort hin zu kommen. fürs why not-normalpublikum war es zu früh, der club war schwach besetzt mit, gefühlt, 20 leuten.
wir waren punk gewohnt, der new wave war neu und frisch. ich habe in der zeit viele bands gesehen, u. a. das deutsche debut von the cure, einige von uns hatten die sex pistols live erlebt. die logos ähnelten übrigens denen von trio: karg, schmutzig, schwarzweiß. bei trio stand sogar die privatadresse dabei.
das konzert von trio 1982 im why not kann man kaum konzert nennen. es war ein bewusst lustloses herunterdreschen von einigen sehr kurzen songs, wobei da da da hervorstach. es brachte das, was sowieso die null-message der band war, nochmal auf den punkt. wir waren begeistert. ich würde rückblickend sagen: es war das angenehm humorloseste schmuckloseste konzert, das ich je sah.
was ich damals erstmals erlebte (später dann noch einige male, heute aber gar nicht mehr), war, dass die gruppe von der bühne ging und uns, dem publikum, ohne ein wort klar machte: eine zugabe wird es nicht geben. logisch. es gab auch keine. das trio verschwand, und wir zogen, schätze ich mal, weiter ins tanzcafé, wo es auch damals schon für meinen tüv-fälligen mercedes 200 D/8 nur schwer einen parkplatz gab.