bradley (heute: chelsea) manning, 2007. foto: → d. j. b. clark
der whistleblower bradley manning, der sich seit antritt seiner haft vor zwei jahren transgender-mäßig chelsea nennt, hat angeblich gefängnispersonal beschimpft, unerlaubt eine ausgabe der zeitschrift vanity fair gelesen und eine zahnpasta mit abgelaufenem haltbarkeitsdatum benutzt. das soll nun am dienstag (18. august) zu einzelhaft führen.
manning, heute 27, wird, wenn sie ihre haft bis zum ende durchziehen muss, mit 60 jahren entlassen. die 35 jahre haft kann man auch in amerikanischen präsidialphasen rechnen. zwischen 5 und 8 präsidenten werden sich anschauen müssen, wie ein junger militär, der zum himmel schreiendes unrecht sah und dies anderen mitteilte, in der zelle alt wird.
im moment leiden alle drei zentralfiguren der “leaks”: manning ist in haft, assange in quarantäne und snowden musste untertauchen. alle drei brachten uns so viel aufklärung wie vielleicht früher mal auf ganz harmlos wissenschaftliche weise alexander humboldt. ihre leaks beginnen, die große politik zu verändern, und zwar grundsätzlich in einer positiven richtung: wir wissen heute dinge
- über den schmutzigen krieg, den die amerikaner mit einer lüge begannen und stets clean definierten
- über die diffamierende art, wie botschaftsleiter über politiker sprachen, und wie deals ausgeschmauschelt wurden
- über die verletzung der privatsphäre durch geheimdienstliche abhörmaßnahmen, und vieles mehr.
und natürlich wählen wir keine politiker, die das ignorieren. vielleicht wählen wir nur noch politiker, die für diese leute eine erhobenen hauptes eine amnestie fordern. klar haben diese leute geltendes recht verletzt. aber so, wie einstige eingekerkerte rechteverletzer in unrechtsstaaten später regierungen führten, weil man einsah, dass hier höhere werte am werke sind, wird man akzeptieren müssen, dass auch ein rechtsstaat massive unrechtsstaatliche bereiche hat, und man wird den leuten, die das aufdecken natürlich einmal danken.