die FDP war in der jungen bundesrepublik auffangstätte für NS-funktionäre, also eine extrem rechte, in großen teilen verfassungsfeindliche partei. um nur ein beispiel zu nennen: der NRW-landesvorsitzende und stellvertretende bundesvorsitzende der FDP → friedrich middelhauve stellte unter anderem als seinen privatsekretär den → goebbels-redenschreiber → wolfgang diewerge ein. das alles lässt sich kompakt auf der titelseite der → NEUEN ZEIT vom 27. november 1952 nachlesen.
die zeitung der DDR-CDU berichtet an diesem tag
- über kirchenthemen (oben rechts; sinngemäß: der christ und seine große nähe zur arbeiterklasse)
- über den parteitag der FDP (unten mitte; rechtsruck durch NS-einfluss)
- über eine drohende spaltung der FDP und eine grußbotschaft des ministerpräsidenten israels david ben-gurion an den sowjet-führer josef stalin. inhalt: danke für die niederstreckung von NS-deutschland.
übrigens passierte drei monate später ein donnerschlag in der FDP: die britische besatzungsmacht deckte einen komplott ehemaliger nazis innerhalb der partei auf. deren führender kopf war der SS-mann und goebbels-vertraute → werner naumann. die damit verbundenen verhaftungen änderten das parteigefüge noch lange nicht, aber sie trafen die FDP ins mark.