zündfunk | jingles 96

zuspiel-CD für das Zündfunk Radiotop

1996 liefen im BR nur im dritten programm jingles. in anderen programmen, speziell im als seriösem wortprogramm vermarkteten B2, waren jingles gleichbedeutend mit abgeschmacktem formatradio der privatsender.

als die ersten CD-brenner herauskamen, fing ich in meinen montäglichen live-sendungen an, von so genannten “zuspielbändern” auf zuspiel-CDs umzustellen, um schneller reagieren zu können. ich war lange der einzige im sender, der diese technik nutzte, primär, um die takes nach der aktuellen stimmung in der sendung einzuspielen, statt der technikkollegin durch die scheibe zeichen fürs band-abfahren zu geben. die ersten CDs musste ich von einem toningenieur im BR “abnehmen” lassen, weil man sich nicht sicher war, ob diese scheiben auch sende-sicher waren. mein brenner kostete damals 3000 DM.

oben abgebildet ist eine meiner letzten solchen CDs, denn mitte der 1990er jahre war ich längst in köln und im deutschlandfunk tätig und flog nur noch alle zwei wochen nach münchen, um das zündfunk radiotop und das computermagazin → bit, byte, gebissen zu moderieren.

auf dieser selbst gebrannten CD versammle ich neben viele anderen tondelikatessen (wie dem original-thema von dallas oder einem interview mit → karl sims) jingles, die ich in der zeit zwischen den death-metal-nummern einspielte. sie waren bewusst naiv komponiert, um sich gegen die härte und geschwindigkeit der musik abzusetzen. hier sind vier davon hintereinander:

vier jingles, wie sie noch 1996 liefen

der erste, “zartgold”, ist im trance, mit einer schwebenden musik im hintergrund, gespielt auf meinem → yamaha SY 99. der zweite entstand mit dem BR-eigenen → akai S1000-sampler und besteht aus einer spielerischen mischung von rückwärts- mit vorwärts-lauten. im dritten jingle, der das zündfunk radiotop bewirbt, nutze ich einen kompressor auf dem mac verkehrt herum. auch dieser jingle klingt nach einen trip. der letzte, unterlegt mit einen synthetischen meeresrauschen hat folgenden text, den ich polyphon, eine oktave versetzt spreche: “die nördliche halbkugel kühlt ab. der planet heizt auf. die gene sprießen. der zündfunk sendet weiter.”

drei neue jingles | DLF forschung aktuell

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forschung aktuell war die erste sendung im deutschlandfunk, die eine eigene webseite hatte, und es war die erste sendung im deutschlandfunk, die mit einem jingle auf diese webseite hinwies. der claim dieses jingles fiel mir damals, ca. 2003, eher nebenbei ein, er lautete: “forschen Sie weiter – unter www.dradio.de/wissenschaft”. die jingles liefen jahrelang fast täglich und hörten sich allmählich entspechend verbraucht an. im september 2011 produzierte ich dann den twitter-jingle, der, vielleicht wegen seiner eigenartigen beschwingtheit, die alten jingles komplett verdrängte und bis 2014 in fast jeder sendung lief. christoph wittelsbürger sagt “forschung aktuell”, meine tochter spricht den claim “folgen Sie uns auf twitter”:

 


twitter-jingle, forschung aktuell, © deutschlandfunk

2014 stellten deutschlandfunk und deutschlandradio kultur ihren webauftritt neu auf, und ich habe jetzt für forschung aktuell drei neue jingles komponiert, in denen die kernstimme janja mihaljevic (wortundstimme.de) gehört. “forschen Sie weiter” im “einstein”-jingle spricht, wie in den 10 jahre alten jingles, martin hilbert (aquinofilm.de). ich wollte allen drei jingles zwar den gleichen aufbau mit denselben stimmen geben, aber die musiken sehr unterschiedlich machen. dass die jingles heißen, wie sie heißen, nämlich einer afrika, einer einstein, einer molekularpathologie, erschließt sich von selbst (“afrika” wegen der afrikanischen trommeln). hier sind die drei perlen. bitte nichts kopieren, alles ist ordentlich bei der GEMA gemeldet!

 


forschen Sie weiter-jingle “afrika”; © deutschlandfunk


forschen Sie weiter-jingle “einstein”, mit einem originalton albert einsteins; © deutschlandfunk


forschen Sie weiter-jingle “molekularpathologie”; © deutschlandfunk