ich kenne → thomas gottschalk flüchtig aus meinen BR-zeiten. zwei abteilungen, die sich respektvoll distanziert gegenüberstanden und gelegentlich im aufzug und in der kantine sahen: die leichte unterhaltungswelle B3 (→ gottschalk, → jauch, → egner…) und der politisch widerborstige B2 zündfunk (lindenmayer, → riederer, → kastan, kick, angerer, → bruckmaier, → kapfer…). auf B3 liefen die charts, gottschalk machte witze wie: “bei der geschlossenen schneedecke können Sie wenigstens nicht durchfallen”. wir im zündfunk stellten den punk und den metal vor, besuchten besetzte häuser und ließen jusos live gegen rechte socken antreten. 1980er jahre.
gottschalks fernsehkarriere ist zwiespältig. seine talkshows waren alle flops, weil er einfach keine interviews führen kann, oder anders ausgedrückt: weil er kein journalist ist, ganz im gegenteil zum beispiel zu einer ebenfalls zündfunk-kollegin → sandra maischberger. wetten dass dagegen war ideal für ihn, weil hier ein schön unpolitischer sunny boy den liebsten fernsehschwiegersohn für das etwas ältere samstagabendpublikum spielen konnte. genommen spielte er den nicht, er war und ist so.
wenn jemand finanziell so gut dasteht, wundert es mich, dass er in die unterste werbeschublade greift und sich vor ein möbelhaus spannen lässt, nur um noch paar euro zu verdienen. im goldjäckchen. sorry, thomas, schmieriger geht’s nicht.