peter silly band | 1980

1978 konnte ich mir, wenn auch nur mit mühe, eine top-anschaffung leisten: ein fender rhodes e-piano und dazu ein lautsprecherkabinett für zusammen 3650 DM.

damals wohnte ich mit meiner ersten freundin in einer einzimmerwohnung im noch sehr ländlichen unterschleißheim bei münchen. ich war süchtig nach diesem keyboard und spielte oft nachts mit kopfhörer. lioba , 1,5 meter davon entfernt im tiefschlaf, war das klappern der tasten zwar gewohnt, aber besonders tief konnte sie dabei sicher nicht schlafen.

zwei jahre später zog ich in eine WG in der herzogstraße in schwabing, wo martin seeliger sich gerade (und sehr akribisch) mit dem saxofon vertraut machte. ich gründete in diesem jahr eine rockband mit dem wenig einfallsreichen namen peter silly band, mit reinhard thusbass am schlagzeug, dem bassisten peter und einem gitarristen mark, deren nachnamen ich vergessen habe. mark an der gitarre war engländer, der viel besser als ich klavier spielte und mir einige jazz-griffe am piano zeigte, an die ich mich heute noch erinnere. martin stieß, als er sich reif für eine band fand, dazu. ich komponierte, spielte das fender rhodes und sang. wir traten einige male zusammen auf, gefühlt nicht mehr als 5 mal, zum beispiel in der haidhausener vielharmonie. die qualität unserer musik und die aufnahmequalität waren unterirdisch:

peter silly band live, zugabe, ende, 1980

die live-auftritte waren im grunde verlängerte übungsraumsessions, mit einer musik im stil von jazzrock. allerdings saßen die für den jazzrock typischen breaks bei uns nicht: es fehlte an der präzision zwischen den instrumenten, vor allem der koordination von bass, schlagzeug und meinem piano. in dem folgenden ausschnitt aus dem song “the images” nach einem englischen text aus dem 1. weltkrieg, hört man diese defekte. es ist ein take aus dem übungsraum in schwabing:

peter silly band: the images

von der peter silly band habe ich kein foto. die gruppe war für mich und reinhard das testbed für das, was zwei, drei jahre später zur band k. rot extra führte. k. rot extra positionierte sich anfangs als punk- und dub-band, später dann klar als new wave.

k rot extra – pause zwischen zwei sets.

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