netflix poster von house of cards
der tipp, mir house of cards anzusehen, kam von marion, einem fan der serie. die 13 episoden der ersten staffel (mehr gibt es im moment nicht) sind exzellent in vielerlei hinsicht. das drehbuch stimmt, zieht in den ersten folgen bruchlos an, hängt nur selten (so um episode 8-10) durch. die filmdramaturgie toppt an vielen stellen die des normalen kinos. es gibt subgeschichten, die sich fein ins große geschehen weben. der held, der von seiner viel jüngeren ehefrau einen heimtrainer zum “rudern” im keller geschenkt bekommt, lehnte dies als bevormundung ab, sieht sie als angriff auf seinen zu dick werdenden körper. viel später in der serie reißt der henkel ab, mit dem er rudert, weil er das gerät so regelmäßig und gern benutzt und ausleiert. reine nebensache, aber gut. zu den intensivsten momenten gehört es, als sich der hauptdarsteller einer viel viel jüngeren journalistin annähert. eine mischung aus macht und kindesmissbrauch (obwohl sie kein kind ist) pflanzt sich in diese szene – und geht fast bis zum schluss nicht mehr weg.
entwickelt hat house of cards beau willimon. vorlage war eine serie der BBC mit demselben titel, die ich aber nicht kenne. auch die inzwischen erschienene deutsche synchronisation der staffel kenne ich nicht. parallelen zur dänischen serie borgen sind nicht zu übersehen.
erstaunlich an house of cards ist auch, dass es die erste serie des internetfilmverleihs netflix ist. typischerweise werden solche premiumserien von HBO oder eben der BBC produziert.