vorhin wollte ich unserem e-auto an einer kölner ladestelle ein paar kilowattstunden gönnen. war schwierig, denn ein verbrennerauto hatte da ziemlich breitbeinig geparkt. es war nacht, innerstädtisch, alles zugeparkt.
vor paar tagen, tagsüber, andere ladestelle. ich hatte mich gerade abgekoppelt, stellt sich ein tesla neben mich. die fahrerin steigt aus, guckt herum, steigt ein, steigt wieder aus. ich fahre meine scheibe herunter und frage sie, ob sie hilfe beim laden braucht? antwort: nein danke. aber es ist doch sicher okay, dass ich hier parke? fragt sie mich. nur wenn Sie laden, antworte ich. ich weiß nicht, was sie mit dieser info anfing, die sie vor einem 55 €-knöllchen hätte bewahren können.
ich sehe immer wieder an e-ladestellen elektro- oder hybridautos stehen, ohne angestecktes ladekabel. oder, wie im fall des fotos oben: ein fahrer tut so, als würde er laden, legt das kabel aber nur neben den ladeport.
vor einigen wochen, in der tiefgarage eines supermarkts, eine frau, die ihren verbrenner-wagen auf eine der vier ladeparkplätze stellte. ich brauchte den platz nicht, fragte sie aber, ob ihr klar sei, dass das ein elektroladeplatz ist? antwort: mir doch egal, ich kauf hier ein und parke, wo ich will.
mich erinnert das an eine zeit, die ich nicht kannte, aber von der ich einiges las: als zebrastreifen 1952/53 eingeführt wurden, fuhren die autos unbehelligt drüber. ihre fahrer beschwerten sich lautstark über fußgänger, die von ihnen blockiert wurden. als behindertenparkplätze eingeführt wurden, war das sofort akzeptiert, sicher wegen des mitleidfaktors und der hohen bußgeldsummen. heute beträgt das bußgeld für das parken auf behindertenparkplätzen genauso viel wie für das parken auf elektroladeplätzen, nämlich 55 €.