zug von münster | nach riga

als am 13. dezember 1941 dieser zug von münster richtung riga abfuhr, schauten die menschen gar nicht glücklich aus den fenstern. vorangegangen war etwas ungeheuerliches: bei bürgern in bielefeld, münster, osnabrück und den dörfern dazwischen kam die polizei am 11. dezember in die wohnungen, forderte die menschen auf, das nötigste zusammenzupacken (maximal 50 kg, keine wertsachen) und mitzukommen: in bielefeld in einen raum in der gaststätte kyffhäuser am kesselbrink, in münster unter anderem in den getrudenhof in der warendorfer straße. zwei tage später trieb die polizei die menschen zum bahnhof. die bevölkerung sah interessiert bis amüsiert zu, wie man fotos aus der zeit entnehmen kann — und dem kommentar auf der rückseite dieses fotos:

georg hübners kommentar zu seinem foto

die gefangenen, vorwiegend menschen jüdischer abstammung, mussten die reise an die ostsee selber bezahlen. als der zug nach vier tagen in riga ankam, endete die deportation: sie kamen ins ghetto, einen streng abgegrenzten bereich der stadt, überfüllt mit menschen. gehen auf dem bürgersteig verboten. der war den bewachern vorbehalten. fast alle menschen im rigaer ghetto wurden in nahegelegenen wäldern erschossen oder aufgehängt.

die „arischen“ daheimgebliebenen freuten sich unter anderem deswegen, weil sie ohne aufwand an neue besitztümer kamen. alles war vom finanzamt geregelt: wer die kohlen im keller abholen konnte, wer das besteck. die bankkonten wurden eingefroren — und blieben als geschenke an die bank bei der bank. und plötzlich gab es schöne freie wohnungen!

compositing with | magic mask

i attended two siggraph conferences as a journalist, one → 1999 in LA, and → a year later in new orleans. in LA i heard talks about simulating the structure of tree branches and their growth and lots of other topics. however, what was totally new to me in 1999, was “compositing“. i thought this can’t be a spelling error and went into the big hall where artists working on big hollywood films showed their, yes, compositing works.

apart from being a journalist i studied 3D computer animation with → power animator and later → maya at that time. compositing relied on much more powerful computers, film scanners etc.

fast forward 24 years: compositing tools run on mac and windows laptops now. particularly one program caught my attention: → davinci resolve by the australian software company → blackmagic design. the free version is a powerful video editing and colour correction suite. in the paid version you get access to more sophisticated tools such as for masking and tracking. the 4 minute tutorial you find in the link above is my humble attempt to demonstrate the use of the “magic mask”.

wikipedia has articles about compositing in different languages, however, with no video, only stills. now this changed. i created a “composite“ within a minute and uploaded it to wikimedia commons.