die bohne | macht’s

filterkaffee

in den kaffee bin ich, wie in’s bier, erst spät und sehr langsam reingewachsen. früher dachte ich, dallmayr prodomo war die krönung der bohnen und das jever das pils der pilse. ich lernte eine damals neue kaffeekultur in stockholm kennen, so um das jahr 2010. → johan & nyström servierten filterkaffee und positionierten sich damit zweifach: sie verdammten den mit milchschaum versauten siebträgerkaffee ebenso wie den lieblosen filterkaffee der kaffeekränzchen. als ich meinen ersten kaffee dort trank und um milch bat, wurde ich eines besseren belehrt: die bohne ist die bohne ist die bohne – und braucht keine milch. mir wurde durch die besuche bei johan & nyström klar, dass die bohne nicht die bohne ist, und dass die röstung nicht die röstung ist, sondern dass eine mit liebe gepflegte kaffeeplantage, eine sorgsame ernte und eine präzise röstung einen so erheblichen unterschied machen, dass dallmayr einfach nicht mehr infrage kommt.

als ich gestern einen meiner lieblingskaffees gekauft hatte, den äthiopischen, im sauerland gerösteten arabica vom kölner → café einspänner, ganze bohne, kam ich am chlodwigplatz am café der coffee fellows-kette vorbei. der inhaber fragte mich, was der einspänner-kaffee koste. um die 8 € für 250 g. er bot mir an, seinen kaffee-blend für die americano-kunden zu testen und füllte mir einen kleinen becher mit bohnen. dieser kaffee fiel so stark gegen den doppelt so teuren ab, dass ich die restlichen bohnen meinen bürofreunden vermachte. die filterkaffeevariante von coffee fellows schmeckt fad und dünn.

achso: das jever. dazu sag ich nur craftbeer, vor allem IPA, zum beispiel bei → bier macht schön in köln/sülz.