aggressive | taxifahrer

in london, wo ich öfter bin, haben die black cab driver keinen guten ruf. ihnen wird zwar kein aggressives fahren unterstellt, aber eine impertinente unfreundlichkeit. der rasende erfolg von uber in london hängt direkt damit zusammen. als ich mit einer freundin ihren neuen flachbildschirm vom geschäft zu ihr nach hause transportieren wollte, winkten wir ein taxi heran. der fahrer (übrigens, falls das jemanden interessiert, ein sehr britisch aussehender brite) beschwerte sich als allererstes darüber, dass wir ein großes gerät dabei hatten. und er maulte herum, dass er uns jetzt transportieren musste. wir dachten uns, sorry, aber leider typisch.

mit kölner taxifahrern habe ich gemischte erfahrung. auffällig in den letzten monaten ist aber ein aggressives verhalten gegenüber radfahrern. beispiel gestern in der abenddämmerung: ich, gut beleuchtet, auf dem gerade verlaufenden radweg (rot eingezeichnet); ein taxi muss, um rechts abzubiegen, den radweg schneiden (gelb):

köln, blaubach. google maps

das taxi bog unmittelbar hinter mir ab, sehr dicht, vielleicht 1 meter, und hupte dabei. wenn jemand auf einem fahrrad sitzt und eine autohupe kommt direkt von hinten, kann er leicht das gleichgewicht verlieren. verlor ich aber nicht. drehte meinen kopf nach rechts, worauf der taxler sein fenster herunterfuhr und mich beim abbiegen anfluchte. keine ahnung, warum. er hatte es auf jeden fall eilig. und er hatte mich gefährdet.

einige monate zuvor war ich, wie praktisch jeden tag, auf einer anderen straße unterwegs. diese ist 2x dreispurig, ohne radweg. auch hier war die einzig aggressive konfrontation in all den jahren mit einem taxifahrer, der mich auf der rechten spur sehr dicht überholte, beim einscheren schnitt, und fluchte. ich musste scharf bremsen. an der nächsten ampel überholte er mich wieder, zeigte mir den stinkefunger und verwies mich, stark gestikulierend, nach rechts – auf den bürgersteig – wo ein fahrrad selbstverständlich nichts zu suchen hat.

weil ich das verhalten krass fand und mir das kennzeichen des taxis notiert hatte, meldete ich diesen vorfall der taxi-gesellschaft, bekam aber nur die unten angeführte pauschale antwort, dass man vermutlich nicht zuständig sei, weil viele taxifahrer gar nicht in der genossenschaft sind. ich habe die angedeutete “einige Zeit” gewartet, aber nie mehr etwas gehört. ein erbärmlicher vorgang. auch vom ordnungsamt, an das ich die beschwerde weiterschicken sollte (und weiterschickte), hörte ich nichts.

heute radelte ich durch die straße, wo das historische archiv der stadt köln vor 10 jahren wegen pfusch am bau eingestürzt war. der “waidmarkt” ist, auch wegen des direkt angrenzenden gymnasiums, auf 20 km/h verkehrsberuhigt. es war genau 10 uhr, als hinter mir ein taxi hörbar schnell ankam, sehr dicht an mir vorbeizog, einen fußgänger auf dem zebrastreifen schnitt und dann rasend schnell in die löwengasse nach links abbog. ich habe mir das kennzeichen notiert: K-TX 1043. und bin gespannt, ob jemand das liest, der/die dafür zuständig ist.

weizen ge | faltet

ich komme vom → roggensauerteig-brotbacken und habe weizensauerteig meist nur in mischung mit roggen gebacken, selten allein für sich. weil ich mal ein richtig luftiges weizenbrot backen wollte, half ich mit frischhefe nach, aber es wurde wieder ein zwar gut schmeckendes, aber relativ flaches, dichtes brot daraus.

weizensauerteigbrot

seit dem letzten weizenbrot vor paar tagen ist alles anders: ich lege viel mehr wert auf das falten des teigs, einige zeit bevor er in die letzte phase geht und gebacken wird. was beim falten genau passiert, ist mir unklar. ich merke nur, dass der teig, wenn ich ihn alle halbe stunde in der schüssel anhebe, strecke, umlege, und das ein paarmal, zwei stunden lang, also ingesamt so 4 mal, sich verändert, und zwar erheblich. er klebt anfangs noch am rand der schüssel, nach dem zweiten falten aber schon nicht mehr. dann klebt auch kaum mehr teig an den händen, weil das gluten alles schön zusammen hält. nach zwei stunden scheint der teig absolut keinen bock mehr aufs drehen und ziehen und wenden zu haben. ich falte ihn dann auf der arbeitsfläche noch einmal in sich zusammen, ohne zu stark zu drücken. dann ab ins gärkörbchen, letzte gar-phase, und mit viel dampf am anfang backen.

das brot oben ging für meine verhältnisse gigantisch auf. ich habe, weil mein weizen-anstellgut die letzten tage bisschen träge ist, zur sicherheit mit bisschen trockenhefe nachgeholfen. wäre vermutlich nicht nötig gewesen. das brot vor einigen tagen, also ich erstmals diesen falt-aufwand trieb, sah ihm anschnitt prima aus, und es war reiner weizensauerteig.

anschnitt

roggen verhält sich völlig anders. dem roggenteig ist das falten egal. er lässt sich gern rund formen, aber das war’s dann auch schon. er klebt wie verrückt, braucht viel mehl beim verarbeiten, und geht auch mit noch so viel mühe nicht richtig hoch. roggensauerteigbrote sind per se flach. aber lecker!