feliks | tschekist

heute beim ausmisten gefunden. keine ahnung, wie die gedenkmünze über ↓ feliks dzierżyński zu mir gekommen war. vielleicht über meine verwandten in der DDR. dserschinski, wie er im deutschen meist geschrieben wird, war ein revolutionär und geheimdienstgründer. freund von stalin, aber viel jünger, 1926 gestorben. einer der größten DDR-verbrecher, erich mielke, brauchte eine armee, und die nannte er wachregiment berlin.

wachregiment berlin. foto: ms/dpa

severins | kirche

… aus einer zufällig optimalen höhe, nämlich den von meinem betrachterpunkt aus erlaubten maximalen 50 metern. sieht eigentlich gar nicht wie ein drohnenfoto aus. ist ein hoch auflösender ausschnitt aus ↓ diesem 360°-panorama in der wikipedia.

im original ist das foto 8400 pixel breit und über dpa/picturealliance lizensiert.

köln altstadt süd. foto: ms/dpa

uri | nal

fotografiere ich nicht oft, aber manchmal, wenn niemand zugegen ist. diese aufnahme ist ein harter kontrast zum sonst so aufgeräumt modern ausgestatteten museum für fotografie in berlin, direkt neben (hinter) dem bahnhof zoo. der bau war als offizierskasino seit 1909 im einsatz. nach der starken zerstörung 1945 dauerte es noch paar jahre, bis die klos dann in den 1950ern so eingerichtet wurden, wie man sie heute sieht.

man muss sie bald museal inszenieren, damit sie nicht verschwinden. allein die kachelfarben….

urinale im fotomuseum. foto: ms/dpa

paid | editing

die zeitungsartikel über die wikipedia vor 12 jahren bewunderten das gesamtkunstwerk, von dem niemand gedacht hätte, dass es sich so toll entwickelt. vor 6 jahren wimmelte es von kritik: artikel mit falschen infos, wenig (selbst)kontrolle, grabenkämpfe, zu wenig frauen als autorinnen.

heute berichten die feuilletons, auch wenn man das nicht über einen kamm scheren muss, mit tiefem respekt und teilweise sehr präzisen kritikpunkten. adrian lobe, freier journalist, etwa. die süddeutsche zeitung druckte einen langen artikel von ihm ab, der → “gekaufte wahrheiten” betitelt war. neben dem heute üblichen general-lob geht adrian lobe auf das problem des bezahlten schreibens in der wikipedia ein. das problem ist alt und wurde vor etwa 5 jahren so virulent, dass innerhalb der wikipedia arbeitsgruppen entstanden, die sich damit beschäftigten, ob man bezahltes schreiben zulassen oder autorInnen, die bezahlt schreiben, sperren sollte.

süddeutsche zeitung, heute

ergebnis der diskussionen war, dass weiterhin jeder, also auch leute, die dafür geld bekommen, schreiben kann und sollte, aber bitte mit transparenz. wer aus der presseabteilung von BASF kommt, sollte sich ein so genanntes verifiziertes konto zulegen, wo dann alle wissen, hier schreibt BASF selbst.

ich persönlich teile diese entscheidung schon allein deswegen, weil die presseperson von BASF näher am historischen archiv des konzerns dran ist und deswegen fakten liefern kann, die sonst keinem unter die finger kämen.

kollege adrian lobe kocht in seinem artikel einen alten fall auf, der sich um den ur-wikipedianer namens → atomiccocktail dreht. peter wuttke, wie er mit klarnamen heißt, lebt vom “coaching” von firmen; wenn er das gegen bezahlung in der wikipedia tut, geschieht das unter dem verifizierten account einfach machen Hamburg. dort findet sich als letzter edit der artikel über den selbstverständlich abscheulichen fernsehdauerwerbekanal QVC, wo wuttke neue zahlen einflocht und dabei transparent macht, dass er an diesem eintrag monitär beteiligt war:

bezahlte ergänzung eines wikipedia-artikels

wenn ein nicht bezahlter autor wie ich auf einen solchen artikel stößt, kann er alle änderungen rückgängig machen. was ich statt dessen tat, war, den anfang des artikels umzuschreiben und ihn weniger werblich erscheinen zu lassen. unter anderem entfernte ich aus dem ersten absatz die umsätze “nach angaben des konzerns” (also ohne neutrale quelle) und schrieb das wort dauerwerbesendung ohne journalistische inhalte rein. das wird QVC’s werbefirma, die peter wuttke bezahlt, nicht gefallen, aber peter wird ihnen schon im vorfeld gesagt haben, dass in der wikipedia nichts von bestand sein muss.

unbezahlte ent-werbung des ersten abschnitts

ein ganz normaler vorgang also, solange er so transparent gehalten ist, dass man per se genauer draufschaut. in vielen fällen aber kommen einem bearbeitungen vor allem bei firmen, jungen musikern etc. nur zufällig auf den bildschirm. wenn man den verdacht hat, dass dahinter jemand aus gezieltem eigeninteresse werbliches hineinschreibt, kann man das auf der seite für bezahltes schreiben eintragen. die seite versteht sich nicht als pranger, aber war ein ergebnis der diskussion vor ca. 5 jahren.

was mir an dem SZ-artikel heute gut gefiel, ist, dass er das thema wieder aufmacht. es ist eins der größeren probleme der wikipedia und wird manchmal in der gender- und verschwörungstheoriediskussion vergessen.

unterm strich, wenn ich das mal so derb sagen darf, finde ich bezahlte edits für solch elende betriebe (peter wuttke schreibt auch für nestlé, holidaycheck und lottoland) zum kotzen. dass peter seine seele verkauft, wäre mir egal, wenn er den verkauf nicht in der wikipedia veranstalten würde, sondern zum beispiel für plakatwerbung.

köln | süd

ein aus vier einzelbildern zusammengesetztes foto aus 50 m höhe. links das kaiser wilhelm gymnasium. ganz oben, im anschnitt, st. georg. darunter die einsturzstelle des stadtarchivs (wo heute einige stunden lang ein riesenkran tätig war). darunter die beiden neubauten, vom düsseldorfer bauherrn bpd pseudokölsch genannt “vielvrings” (angeblich kostet eine der sieben reihenhauseinheiten an die 1 mio €). und rechts die LVR-severinschule.

(c) ms/dpa
von unten

wikipedia | traveling

nach einer schier unendlich aufwändigen, angeblich jahrelangen vorarbeit der → wikimedia deutschland e. v.* sollten und konnten am wochenende einige wikipedia-autorInnen und -fotografInnen schlösser, türme, parks in berlin grunewald, babelsberg und potsdam von innen und außen und oben ablichten. ich habe nur den ersten tag mitgemacht, der für mich persönlich auf ungefähr 10 panoramafotos im → orangerieschloss von sanssouci hinauslief. wir hatten da privilegierten zugang und eine kuratierte führung.

kam mir bisschen viel aufwand vor, aber es war gut, da gewesen zu sein.

rückfahrt von gleis 5

* das ist der verein, an den ein großteil der jährlichen deutschen spenden an die wikipedia geht; die wikimedia hat nichts mit inhalten zu tun, den wikipedia-autorInnen seit über 15 jahren unbezahlt erstellen – auch wenn die dort fest angestellten mitarbeiterInnen manchmal meinen, sie wären der kern der bewegung.

Am.a.z | on

diese spam-mail ist gefährlich. sie fängt mit dem schein-absender “Versandstatus” an, gefolgt von einer schlecht getarnten dumm-adresse.net. das allein sollte genügen, sie zu löschen.

es geht weiter mit dem betreff einer amazon-überraschung, die von leerzeichen und punkten nur so wimmelt. der grund dafür ist, dass der betreff ohne diesen unfug in jedem spamfilter hängen bliebe. so kam die mail immerhin zu mir durch.

der eigentliche text der nachricht besteht aus der in blau gehaltenen anrede: sehr geehrter max.schoenherr. blau, weil er mit einem link hinterlegt ist. der harmlos scheinende klick auf das “sehr geehrte…” führt ins verderben, nämlich auf eine webseite, deren adresse ich hier mal in ihre ganzen schönheit in rot aufgeschrieben habe.

darf ich noch einen tipp geben? → hier ist, ein halbes jahr zum nachhören, mein 14-minütiger bericht über die IT-sicherheitskonferenz in london, wo der mensch als schwachstelle behandelt wurde. die in windows und mac eingebaute firewall und die kostenlose oder bezahlte antivirus-software fängt 90% der angriffe ab, was bedeutet: 10 % kommen durch. nur der anwender, der die mail sieht und kritisch beäugt, wird mit den 10% fertig. wer generell zu schnell klickt, hat schon verloren. die meisten privaten PCs dürften vermutlich infiziert sein, ohne dass es die benutzer wissen. heutige viren haben höheres im sinn, als dem user einen schnellen schreck einzujagen.

bus | stop

lots of cameras

today i waited for the bus. not a real wait, maybe 4 minutes. the rain had just stopped, i hid my umbrella behind a fence and took about 30 quick photos with my smartphone. you see the position of my camera in the screenshot above.

the bus came sooner than expected. i thought my 30 rough photos were certainly not enough for creating a 3D scene from them. in fact, they were!

a proper 3D model of the scene

i used autodesk recap photo and maya 2019 for this. both apps are free for non commercial usage.

spire | 3D

one of my favourite recording devices is the iZotope spire studio.

spire studio; looks strange. ain’t real anyway

in this experiment i took a few dozen photos around it, on a black table, loaded the images into an application which extracts 3D data from the photographs and creates proper 3D models of the device.

below are several views of the (incomplete) geometry.

spire recap 1
spire recap 2
spire recap 3
spire recap 4

abstrakt | from 3D

(c) ms

this abstract image was created from a series of trivial smartphone photographs in a radio studio. i shot the photos like for a panorama by just rotating myself and pointing the camera up or down. then i fed the 49 photos into autodesk’s recap photo app and let it create a 3D model from it. since the photo session was improvised in 2 minutes or so, and some areas in the studio were very dark and without contrast, the 3D object was lacking precision, large parts were just ignored. the advantage, however, is that in a 3D scene you can navigate as much as you please. the abstract art above shows a view from the top, with just a few round dots added later in photoshop.

this is the way how recap interpreted the photos and assembled the 3D scene. the model is upside down, which is quite strange. probably because i took the photos not in landscape mode.

below you find a couple of predecessors of the rendered scene.