dick cheney | “steht nur mist drin”

dick cheney galt als mastermind der g. w. bush-regierungszeit, immerhin acht jahre. der blasse neoliberale, also stramm rechte politiker wäre nie zum präsidenten gewählt worden. er blieb immer im schatten des weniger scharfzüngigen, eher dümmlich anmutenden präsidenten aus der politischen öl-dynastie von texas. cheney bearbeitete bush im dreiklang mit paul wolfowitz und donald rumsfeld.

cheney gab vor wenigen tagen ein exklusiv-interview bei seinem lieblingssender, dem ebenfalls stramm rechten fox news channel. die zuschauer würden selbstverständlich fox news nicht gucken, wenn die moderatoren willfährige schleimer spielten. deswegen ist dieser 13-minüter durchaus illuster, und mit illuster meine ich auch, dass es gewisse dinge erhellt, vor allem: wie die vordenker und abnicker der CIA-folter mit dem letzte woche veröffentlichten senats-folterreport umgehen.

cheney nennt bereits zu beginn des interviews den report “crap”, also mist. später sagt er, er hat diesen mist gar nicht gelesen. er betont, auch auf nachfrage, mehrfach, dass bush von anfang an über jedes detail informiert war, auch wenn heute manche quellen nahelegen, dass man bush eine ganze weile lang heraushielt. cheney verweist, quasi als beweis, auf bushs autobiografie.

der moderator konfrontiert ihn mehrmals mit den brutalen schilderungen des berichts, worauf cheney immer zweierlei sagt: 1) er steht voll dahinter und 2) wie hätte man sonst mit den gefangenen umgehen können, die amerika verhöhnt haben! auch wenn der report zu dem schluss kommt, dass die folterungen falschaussagen oder längst bekanntes aus den gefangenen herauspressten, meinte cheney, ohne die folter, die er natürlich nur “enhanced interrogation” nennt (erweiterte verhöre), lägen die USA heute in trümmern.


dick cheney gesteht hemdsärmlig alles bei fox news.

weitere betrachtungen zu den ungeheuerlichkeiten, die dieser senats-bericht zutage brachten finden sich → hier und → hier bei mir.