die dunkle seite | des hellen

in anlehnung an die grafik mit dem zugenähten mund → eine etage tiefer ein weiteres spiel mit dem dunklen. dieses bild sieht düster und blutig aus, als wäre ein verbrechen passiert:

gabrielMetsu_bloodStainedfoto mit blut in gemälde von 1664 kopiert

dabei habe ich auch hier nur das foto einer wunde (wiki commons, foto einer vernähten wunde von carsten niehaus) mit dem befehl “ineinanderkopieren” auf ein an sich ganz harmloses, ja sonniges bild gelegt. es stammt von dem niederländischen “sittenmaler” gabriel metsu:

gabrielMetsu_womanReadingALetterdaniel metsu: dame beim lesen eines briefes, ca. 1664

seit es programme wie photoshop und ebenen gibt, um nicht-destruktiv zu arbeiten, haben bilder ihre autonomie verloren. [einige sagen, sie hatten sie noch nie, ihre autonomie, weil zum beispiel ein filmnegativ beliebig ausbelichtet werden konnte, hing von den chemischen substanzen und wartephasen ab.] ich habe das originalgemälde genommen, einige bereiche daraus ausgewählt und in eine ebene darüber gelegt. diese bereiche (die gesichter der beiden frauen und der brief in der hand) sind damit geschützt. eine eben drunter, das original, konnte ich nun mit zwei klicks a) abdunkeln, b) die farbsättigung verringern, um noch mehr leben aus dem bild zu nehmen. es wirkt nun völlig anders. das kam nach gefühlten 2 minuten dabei heraus:

gabrielMetsu_womanReadingALetterDarkdas bild von oben, mit geschützten hellen bereichen, der rest dunkler und farbloser