“auch interessant: frau überfahren”

die startseite des kölner stadtanzeigers bot mir, quasi nebenbei, vorhin an, einen für mich vielleicht “auch interessanten” artikel zu lesen, nämlich über eine frau, die auf der A3 überfahren wurde. das ist makaber und das gegenteil des semantischen web, wo inhalte aufeinander abgestimmt sind, nicht nur mögliche schlagworte oder zeitstempel.

auchInteressant-frauÜberfahren

der kölner stadtanzeiger bietet mir am abend des 8. märz 2014 beim lesen der startseite an, doch noch diesen artikel anzuklicken.

und wenn wir schon dabei sind, uns das kleine pop-up-fenster unter die lupe zu nehmen: es bietet auf der komplett in deutscher sprache gehaltenen seite keinen “schließen”, sondern einen “close”-knopf an. und darunter steht dann noch “powered by plista”. amerikanische firma, die da auf der deutschen zeitung “powert”? nein, plista ist ein mittelständisches berliner unternehmen, das auf die schaltung von werbung auf webseiten spezialisiert ist – wie viele andere. ein angebot nennt sich “recommendation ad” – warum eigentlich nicht “empfehlungs-werbeanzeige”? der schwere unfall ist eine solche.

achso: plista möchte gern grafiken einblenden, die mein firefox-browser mit einem “ad-blocker” ausblendet. weil die werbenden diese technik gut kennen, warnen sie gern davor, diese art der unterlaufung einzusetzen. plista empfiehlt mir dummdreist, rosa unterlegt, ganz oben auf der seite, mit zwei satzzeichenfehlern und einem rechtschreibfehler: “Sie haben derzeit [ein plug-in, das werbung blockiert] aktivert, zur fehlerfreien Anzeige dieser Seite wird empfohlen dieses temporär zu deaktivieren.”

und nochwas: plistas kontaktadresse ist eine frau klette, die auf der homepage der firma nicht “empfangsdame” oder “anlaufperson für alle angelegenheiten” heißt, sondern “Front Office Manager”. wie wär’s am tag der frauen mit “managerin”?