arnis – kleinste stadt deutschlands

arnis - ortsende - foto von maximilian schönherr

im herbst 2011 schickte mich mein freund und kollege detlef clas, abteilungsleiter “wissen” im SWR, in die kleinste stadt deutschlands. eigentlich wollte ich nicht so weit nach norden in die provinz fahren, tat es dann aber doch – vermutlich, weil ich es mich reizte, mal eine ganz andere sendung zu machen, eben das portrait einer eher langweiligen stadt.

bis kiel mit dem zug, dann mietwagen. arnis liegt nah an der dänischen grenze und besteht aus einer einzigen straße. dass arnis stadtstatus hat, ist eher einem zufall zu verdanken. 50 jahre lange hieß arnis sogar “bad arnis” – wegen eines missverständnisses. sie sendung klärt das auf.

die musik basiert auf einem subbass und einer hammondorgel. ich habe diese beiden musikelemente komponiert, um die ernsthafte tiefe der leute zu unterstreichen, aber auch das kabarettistische meiner ortserkundung. bei der produktion habe ich eine technik verwendet, die nicht immer funktioniert: das akutische verschränken mehrerer erzählebenen. zum beispiel erzählt der stadtarchivar von kappeln, peter wengel, über die stadtgeschichte, während man hört, wie ich mit bürgermeister bernd kugler in die stadtkirche gehe und er anfängt, über die seebestattung seines großvaters zu reden. was mir nicht ganz gelang, war, einen bogen zum ende hin zu finden. es bot sich – anders als bei der steinbach/manitoba-sendung – nichts dafür an. bei der steinbach-sendung setzt helene hoffmann einen schlussakzent mit einer unübertrefflich komischen, das ganze einwanderungsuniversum umfassenden kleinen geschichte, die sie lachend erzählt. die arnis-sendung plästschert irgendwie aus. nicht weiter schlimm. wie das plätschern des wassers eben.

weil ich die sendung jetzt, mit abstand von zwei jahren, mal wieder gehört habe und zu ihr stehe, für alle ewigkeit hier nochmal:

[soundcloud url=”http://api.soundcloud.com/tracks/107554205″ params=”” width=” 100%” height=”166″ iframe=”true” /]