samsung wirbt mit | steinzeit

bin weit weg von köln. aber wenn die dmexco so flach war wie das ein oder andere video von dort, habe ich kein heimweh. samsung zeigte ein video, wo der revolutionär „neue“ galaxy note-nachrichtenversand gehypt wird, der auf einem steinalten protokoll basiert, das inzwischen nicht nur lästig, sondern voller trojaner und  außerdem teuer ist: die MMS. beweisfoto aus einem werbeclip fürs samsung phablet:

drone circlin’ the | B.

in diesem kurzen clip kreist meine chinesische drohne um mein englisches faltrad. am lenker hängt mein kleiner schwedischer rucksack, mit dem kalifornischen tablet und dem japanischen tonaufnahmegerät drin.

auf dem boden liegt (wegen des regens kurz vorher) das gepolsterte plastik, in dem ich die drohne zum transport einwickle und auf dem ich sie entfaltet habe.

sie kreist hier autonom um das rad und richtet auch die optik stets auf das rad aus. wenn sie dabei bisschen hin und her wippt, liegt das daran, dass ich ihr das ganze rad als ziel gab, und das rad sieht nunmal von hinten völlig anders aus als von der seite. die drohne meinte also immer wieder: hä, ist das noch das, worauf ich mich konzentrieren soll?

aufgenommen, beschnitten und mit dem cinema-effekt versehen wurde der clip auf einem koreanischen smartphone mit kalifornischem betriebssystem, wo das bild aus der drohne quasi gespiegelt wird. in der drohne selbst speichert eine koreanische SD-karte denselben clip in viel höherer auflösung und natürlich ohne ton ab.

circlin’ the B.

gear | VR

gestern kam samsungs GEAR VR-brille. ein angesichts der 76 €, die ich bezahlt habe, beeindruckendes interface. virtual reality fürs volk. sehr einfach zu bedienen, sofern man ein samsung smartphone ab galaxy 6 hat: vorn einlegen, app installieren, schon ist man im menü und fährt mit den ZDF-sportkollegen voll räumlich immersive im helikopter über rio oder sitzt, wer das unbedingt will, mit dem achter im achter. ABER – weiter unten kommt eine großes aber…

gearVRaufKeyboard

oculus gear VR auf musikkeyboard. foto: ms/dpa

das ABER kam nach etwa einer viertelstunde in virtueller realität: mir war schwindelig, ich bekam kopfschmerzen. und das, obwohl ich keine probleme habe, eine cessna zu fliegen und auch über die meisten ozeane und ärmelkanäle schippern kann, ohne dass es mir schlecht wird. nach einigem irritierten nachlesen merkte ich: nicht nur bin ich damit nicht allein – die meisten scheinen damit zu kämpfen. mein kopf war erst 10 stunden nach dieser ersten immersion wieder so klar, dass ich richtig recherchieren und dann → diesen wikipedia-artikel über die VR-krankheit schreiben konnte.

VR-brillen gehören zu den → mensch-maschine-schnittstellen. im foto oben liegt der karton auf meinem haupt-kompositionsgerät, einem midi-keyboard, das ungefähr so viel kostet wie die brille, das ich aber als schnittstelle schon seit ungefähr meinem 5. lebensjahr nutze. angeblich gewöhnt man sich an die tiefenerfahrung in der virtuellen realität. mal schau’n. den passagieren bei der ersten eisenbahn zwischen nürnberg und fürth wurde auch übel.

virtuelle realität auf der | gamescom

kleine rundschau am pressetag der gamescom in köln. das 12-minütige video zeigt folgende stationen. die meisten haben mit VR (virtuteller realität) zu tun.

12 minuten rundlauf auf der gamescom am pressetag. video: ms

am stand des game engine-herstellers unity fährt eine frau ski (ADAM). sie trägt eine VR-brille und hat controller an beiden händen. michał wróblewski (SetApp) beschreibt das problem mit dem fallen und anstoßen in VR.

4’00: besuch eines fast beliebigen gangs mit diversen spielen, auch einem mit VR (Blue Effect).

6’00: um die immersion bei VR noch tiefer zu gestalten, muss man sich hinsetzen. hier sind einige stühle zu sehen, die die VR-interaktion mithilfe verschiedener eingebauter motoren (zum drehen, neigen etc.) ermöglichen. am stand von youzu spielt eine band “You got the love”, und junge frauen, gekleidet als engel, bewerben das spiel League of Angels.

7’40: mini-autorennen mit smartphones als controller zum überholen. die autos durchfahren die strecke einmal, um sie zu vermessen, anschließend autonom. die steuerung ermöglicht beschleunigungsmanöver zum überholen. das basisset kostet erstaunlich wenig, fand ich: ca. 100 €.

8’45: drachenflug mit realen controls an den händen und VR-brille. der flieger wird mit einem kran in die luft gehoben, um das frei schwebende gefühl zu bekommen. den rest erledigt er beim flug über die großstadt mit den controllern an den händen, und über die VR-brille guckt er sich die rundum-landschaft an. (Blockship)

10’30: samsung lädt in gruppen von ca. 100 leuten zu einer achterbahn-runde ein. sie sitzen auf den oben gezeigten beweglichen sitzen und tragen VR-brillen

12’15: ebenfalls bei samsung fährt ein junge ein BMW-motorrad durch eine landschaft. das reale motorrad ist dabei bewegungslos, alles, was der junge tun kann, ist, sich durch neigung des kopfs in die kurve zu legen, und er guckt sich über die VR-brille in ruhe die 3D-landschaft an.

korea holt auf | galaxy s6 edge

ich mache hier an sich keine produktwerbung; das ist eine ausnahme. sie hängt damit zusammen, dass ich mir ein neues mobiltelefon zugelegt habe, das als spitzenmodell der aktuellen entwicklung angesehen werden kann. entsprechend die nachfragen, was es kann, wie es sich anfühlt usw. dies ist eine mehr oder weniger lose stoffsammlung dazu. und: ich habe für das gerät den vollen preis hingelegt, es gibt kein pressekonditionsgemauschel.

samsung-galaxy-s6-edgedas “edge” hat eine gekrümmte kante rechts und links.

zunächst ist es luxus, für ein gimmick wie die abgerundeten ränder 100 € extra hinzulegen. das s6 ohne edge hat praktisch die gleichen technischen daten. aber wenn man so an die sache herangeht, kann man auch sagen: da bleibe ich doch gleich beim mit cyanogenmod gepatchten und durchaus akzeptabel schnellen s3. ist heute immernoch 200 € wert, bei ebay. in dem geschäft, wo ich das s6 edge kaufte, gingen die s6 edges jedenfalls weg wie die warmen semmeln; ich habe den zulauf selbst mitbekommen und später durch den verkäufer verifiziert. gar kein vergleich zum verkauf des s6 ohne edge, meinte er. die seitliche kante ist einfach schön. und sie ist es mit jeder app, und nicht nur nachts, wenn an der seite die uhrzeit auf schwarz leuchtet, oder wenn das gerät auf dem bauch liegt und eine benachrichtigung eines engen freunds kommt rein, und ich sehe eine art LED-animation, dezent, in der farbe, die ich dem freund in meinem adressbuch zugewiesen habe.

samsung-galaxy-s6-edge_sidescreendie gekrümmte kante zeigt mit farben nachrichten von freunden an.

über diese wölbung des displays werden sich viele industriedesigner gedanken machen. sie weist ein wenig in die richtung des rollbaren displays, einen von philips mit-initalisierten traum der frühen 2000er, die zeitung aus papier in ein digitales ebenbild zu überführen. diese vision steckt im s6 edge drin. es steckt vor allem aber ein triumph drin, nämlich die gleichberechtigung von glas und metall. in allen bisher käuflichen mobiltelefonen diktierte das flache glas die form der oberfläche des geräts. während sich das metall immer edler und schöner und präziser formen ließ (siehe auto), blieb das glas starr und plan. bei diesem gerät spielt das glas mit dem metall, und das gibt dem gerät eine optische frische, die man bei zukünftigen, vorn flachen displays vermissen wird.

glas bildet grundsätzlich – auch wenn das display schwarz ist – eine große harmonie mit dem metall. man denke an die frontscheibe eines autos, wie edel sie in die chassis eingelassen ist, ohne herausstehende gummiwulste oder harte metallkanten. man kann gespannt sein, was sich bei diesem wechselspiel handy-technisch in naher zukunft tut. das edge wirft zum beispiel die frage auf, ob man ein mobiltelefon auf bestimmte handtypen zuschneiden kann. vielleicht wären dann die knöpfe und kippschalter, die alle mobilfunkgeräte noch aufweisen, verzichtbar.

all das sind übrigens überlegungen, die gar nicht auf den technischen mehrwert der seitenkante eingeben. samsung gibt da nur einen vorgeschmack. wie sehr das alles ein vorgeschmack auf kommendes ist, sah man schon am letzten samsung note (mit nur einer abgeflachten kante).

samsung-s6-edge-rückseitedie rückseite ist aus flachem glas und noch viel zu unaufgeräumt.

dieses gerät ist die erste generation an mobiltelefonen von samsung, die von der verabeitung her an die konkurrenz von sony, HTC und apple aneschließt. vorn und hinten ist glas, die seite ist nicht mehr plastik, sondern gebürstetes metall. auch die führung der kanten an dem gerät ist sauber und hochwertig. das ist bei dem gekrümmten display nicht trivial. wie führt man im design die ecken aus, zum beispiel die unten links?

die webseiten und bilder auf dem display sehen wie aufgeklebt auf, mit dieser sanften abrundung rechts und links. und sie sind von einer schärfe, die einem high-end-gerät gut steht und spaß beim angucken macht.

die rückseite ist nicht abgerundet, wirkt wegen des glasüberzugs deutlich edler als bei den vorgängermodellen. dass die kamera um gefühlt einen millimenter daraus hervorragt, ist unangenehm, und die sensoren daneben wirken auch etwas unbeholfen angeordnet und mit silber umrandet. die kippschalter für die lautstärke (und das auslösen der kamera) rechts im bild (also links, wenn man das gerät normal hält) sind drucktasten geworden. wenn man handys jemandem im café rüberreicht, muss der aufpassen, keine falsche taste zu drücken, und hält das gerät deswegen wie ein rohes ei. bei diesem gerät ist die gefahr, auf die falsche stelle zu fassen, nicht mehr ganz so groß wie bei den vorgängern.

nightLightnachtaufnahme, perfekter weißabgleich, sehr farbtreu und mit wenig pixelrauschen

ein argument für mich, auf dieses endlich mal schöne samsung umzusteigen, war die qualität der kamera: 16 MB, sehr natürliche farben, relativ große blende (=weniger rauschen bei schwacher beleuchtung, und tiefenunschärfeeffekte u. a. bei makroaufnahmen). das bild oben, bei sehr schwachem licht aufgenommen, ist natürlich riesengroß und hier nur klein abgebildet. unten zeige ich einen winzigen ausschnitt daraus in der originalauflösung.

nightLight_Detaildetail aus dem bild oben, diesmal in originalauflösung

um die tiefenunschärfe durch doppelbelichtung im nachhinein zu verändern, nutze ich nicht die standard-kamera-app von samsung, die beim s6 übrigens sehr aufgeräumt wirkt, sondern die → google kamera-app, die ich schon von cyanogenmod gut kenne. bei einem selfie ist die ansage “klick” sehr nützlich; sie setzt einen timer von 2 sekunden in gang. die kamera lässt sich auch über gesten und über den druck auf bestimmte tasten aktivieren.

doppelklick auf die home-taste startet die kamera.

dreimalklick auf die home-taste startet den SOS-notruf: hier wird ein vorher festgelegter kontakt mit einer vorher festgelegten nachricht versehen und aktuellen GPS-daten abgeschickt. typisches szenario: man bekommt eine gefährliche situation mit (oder gerät selbst in eine), hat keine zeit (oder es wäre zu auffällig), das handy aus der tasche zu holen. man klickt die home-taste einfach in der hand- oder hosentasche drei mal, und ab geht der notruf.

was fehlt, ist der UKW-empfänger. ich glaube, man hat auf ihn verzichtet, weil immer mehr leute radio übers internet hören. das iPhone hatte noch nie einen FM-receiver.

über akkulaufzeit und speicherhunger kann ich nach 4 tagen noch nicht viel sagen, aber vielleicht später. insbesondere ob die investition in die nochmal 100 € teurere 64 GB-variante notwendig war und nicht 32 GB gereicht hätten, muss sich noch herausstellen. das betriebssystem nimmt ungefähr 8 GB ein. was das aufladen angeht, ist auffällig, dass es viel schneller geht als bei meinem früheren handy und auch bei den iPhones. samsung hat einen schnellladeprozess eingebaut, sodass ich das gerät zum beispiel gestern mit ca. 40 % akkuladung ans netz hängte und es nach gut einer viertelstunde bei über 90% war.

to be continued…