gender | so ne art diskurs ohne ♂ und ♀

gender-lautschrift_dudenlautschrift für “gender” im duden

bei duden & co. finden sich oft aussprachehilfen für fremdwörter. beim wort gender schreibt → der duden zum beispiel: [ˈd͜ʃɛndɐ]. in der wikipedia gab es gerade eine änderung in dem artikel über das gender-symbol. zuvor stand da nämlich:

gender-lautschrift_2lautschrift für “gender” in der wikipedia, bis vorhin

und jetzt:

gender-lautschrift_wplautschrift für “gender” in der wikipedia, jetzt

 in der → versionsgeschichte des artikels kann man sehen, wer und warum er das geändert hat.

die lautschrift funktioniert heute meist (und auch hier) nach dem IPA-standard – mit aussprachebeispielen und verschiedensten sprachen im entsprechenden → wikipedia-artikel nachzulesen. die übersetzung eines natürlich gesprochenen worts in lautschrift ist immer ein balance-akt, weil die unterschiede oft sehr fein sind, etwa beim offenen, ins “a” hinüberwinkenden “e”-laut am ende von gender. (das r spricht man ja nicht.) für dieses e am ende muss ein kompromiss herhalten; das [ˈd͡ʒɛndɚ] ist ein guter kompromiss, weil das letzte zeichen [ɚ] für das “r-gefärbte e am wort-ende” steht. es gehört übrigens zu den → schwa-symbolen der IPA-lautschrift. das umgedrehte a in der aktuellen wikipedia-version (ɐ) ist als zwischenlaut zwischen a und e definiert, passt also auch ganz gut. ich persönlich neige zum [ɚ].

was aber nicht passt, ist das “sch”, das der duden anbietet. das [ʃ] in (französisch) cacher [kaˈʃe] symbolisiert ein stimmloses sch. bei gender brauchen wir aber ein stimmhaftes. also einen → stimmhaften postalveolaren frikativ (wow; steckt die friktion drin, das reiben!).