late | merge

… hießt auf deutsch: spät-einfädeln. bringt laut einer → statistik in colorado (wo die leute nicht viel anders fahren als bei uns) nur vorteile: 15% mehr fahrzeuge kommen durch die fahrbahnverengung durch, und die schlange davor schrumpft auf die hälfte. wegen des beharrens auf der eigenen spur wird es auch hierzulande als frechheit angesehen, wenn jemand bei einer anstehenden fahrbahnverengung nicht frühzeitig bettelt, einfädeln zu dürfen, sondern bis zum ende seiner spur weiterfährt. oft passiert ihm dann das, was verkehrstechnisch völlig daneben ist: man lässt ihn vor wut gar nicht rein.

also, leute, umdenken! Eure spur ist nicht Eure spur.

linemerger

links: falsch. zu frühes einfädeln stört den verkehrsfluss.

2010 wusste die new york times noch nicht von dieser netten statistik aus colorado. in → diesem artikel geht es ums line cutting, also ums harsche dazwischengrätschen in die nachbarspur.

oben und unten | zwei fotos

wolken-über-deutschlandüber den wolken. © m.s./dpa

dieses foto ist ein ausschnitt eines viel größeren, aufgenommen beim flug gegen mittag über zentraleuropa. selten sieht man eine wolkenstruktur, die einem berg ähnelt, und schwarzweiß gesetzt wirkt das foto ganz anders als sein prall weiß-blaues farbiges pendant (was ich hier nicht zeige).

unten ein foto, etwa eine halbe stunde später auf der A3 aufgenommen, und zwar vom flughafenbus aus. der bus war leer, also konnte ich mich in der ersten reihe platzieren und durch die große scheibe vorn nach herzenslust fotografieren. dabei sieht man einen vorteil der “großen” kamera gegenüber der kleinen: mit einem smartphone wären die regentropfen und die autos mehr oder weniger scharf abgebildet. mit meinem objektiv an der spiegelreflexkamera dagegen kann ich mit der tiefenschärfe praktisch beliebig spielen. mit der größtmöglichen blende von 1,2 hätte man außer den regentropfen keine struktur mehr erkennen können, nicht einmal, dass es sich um eine autobahn handelt. ich spielte eine weile mit der blende, bis ich eine gute balance hatte: das foto unten entstand mit vorgewählter — immernoch großer — blende 3,2, bei automatisch eingesteller geschwindigkeit. technisch also nicht raffiniert, old school. aber in zeiten der totalen tiefenschärfe immer ein thema zum nachdenken.

beide fotos werden beim draufklicken größer; die originalgröße ist so groß, dass man die lichtbrechungen innerhalb der einzelnen tropfen studieren kann.

nasseAutobahnunter den wolken. © m.s./dpa