kommunikationsmuseum | depot

 

teil der depot-crew. foto: ms

die museumsstiftung post und telekommunikation ist ein juwel in der deutschen archivlandschaft. neben den damit verbundenen museen in berlin, frankfurt und nürnberg gibt es das so genannte “depot heusenstamm” südlich von offenbach. dort arbeiten zahlreiche fachleute (archivare, historiker, restauratoren etc.) und halten die archivalien in schuss, entwickeln konzepte für neue ausstellungen etc. im depot landen zahlreiche objekte von privatsammlern, aber auch die unterlagen der frühen deutschen postgeschichte sind da temperaturgerecht aufbewahrt. wenn es öffentliche führungen gibt, ziehen die größeren fahrzeuge die größte aufmerksamkeit auf sich. mich dagegen ziehen dinge an, die weit hinten versteckt sind, etwa das → hier gepostete journal der schweizer rundfunker von 1923.

oben abgebildet ist ein postbus typ LAO 328 (L wie Lastwagen, A wie Allrad und O wie Omnibus) von 1963, der vornehmlich in unzugänglichen voralpengegenden aktiv war. es gab ihn nur in vier exemplaren. das hier, mit synchrongetriebe und vierradantrieb, ist das einzig funktionsfähige. hier ein auszug aus dem datenblatt:

Der allradgetriebene Kraftpostbus war von 1963 bis 1973 bei der Deutschen Bundespost im Voralpenland im Einsatz. Dabei betrieb die Bundespost dort ab 1960 zusammen mit der Firma Komm Mit-Reisen A. Morent in Hindelang, Landkreis Sonthofen einen Gemeinschaftsverkehr, der alle Linien des Oberallgäus einschließlich Kempten, Kleinwalsertal sowie einige Linien ins Tannheimer Tal sowie einige Linien bis Hohenschwangau, Oberammergau und Lindau umfasste.

1973 veräußerte die Bundespost das Fahrzeug an Komm Mit-Reisen, die es bis 2003 weiterhin im Linienverkehr nutzten (zuletzt nur noch sporadisch bzw. in der Wintersaison zum Transport von Skifahrern).

Der Daimler-Benz LAO 328 verfügt über 29 Fahrgastplätze und zusätzlich 19 Stehplätze. Der Allradantrieb mit einem Hubraum von 5070 ccm leistet 81 kW / 110 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 73 km/h.

die aufnahme oben, mit einem teil des heusenstammer depot-teams, ist mit einer drohne entstanden, die ich auf etwa 4 metern über und vor dem ensemble in der luft stehen ließ. die originalaufnahme ist raw und 4k, also von brachialer auflösung und kontrast.

ich war schon mehrfach in dem archiv, jetzt zur erforschung der frühen deutschen rundfunkgeschichte. bei einer meiner letzten besuche nahm ich, assistiert von der expertin lioba nägele, fotos wie diese auf: