frau brav am | herd

“Schuld an der Flucht so vieler Mädchen und jungen Frauen aus der Häuslichkeit trug auch die mit dem modernen Vergnügungsleben eingerissene Auffassung, das stille, selbstlose, sorgenvolle Walten der Mutter in Haushalt und Familie sei langweilig, entwürdigend und abstumpfend.” (Dr. Alfons Heilmann, Herausgeber des Deutschen Hauschatz, September 1934

deutscher hausschatz, 12/1933–34

lasset uns | laden

auf dem → batteriekongress in aachen sagte ein vertreter von opel, der neue ampera würde endlich schluss mit der weitreichenangst machen, weil er, solange es nicht zu kalt ist, über 500 km fährt, rein elektrisch. jetzt hat der mutterkonzern das fast baugleiche fahrzeug herausgebracht, die neue generation des chevy bolt, mit einer EPA-zertifizierten reichweite von 380 km.

werbung für den amerikanischen (opel) ampera

suchmaschinen | spamming

suchmaschinen-spamming durch chip.de und andere

beim schreiben → dieses blogeintrags suchte ich nach einem link zum herunterladen von google earth pro. wie so oft war das nicht trivial, denn die google-suche nach “google earth pro” bringt, wenn man genau hinguckt (und das sollte man tun!) bereits auf der ersten seite und ganz oben ergebnisse, die mit google nichts zu tun haben. man findet dort zwar google earth zum herunterladen, aber man unterstützt damit eine faule werbemasche, die im fachjargon → suchmaschinen-spamming heißt. mit verschiedenen techniken, unter anderem brücken-webseiten, sorgen wie chip.de, computerbild.de, oft auch giga.de dafür, dass der suchende auf ihre seite kommt. sie erhöhen damit ihr ranking und können für online-werbung mehr geld verlagen. das milder ausgedrückt suchmaschinen-optimierung genannte verfahren gilt als ethisch fragwürdig, ist jedoch nicht illegal. google hat mehrfach solche trittbrettfahrer aufgedeckt und seine suchroboter entsprechend modifiziert.

wer nach “google earth pro” sucht und auf den ersten link klickt, unterstützt das unlautere verhalten des chip-verlags. auch der dritte eintrag führt zu einem suchmaschinen-spammer. beim vierten eintrag muss man sich den link genau angucken, denn der tarnt gut: er führt zu softonic, nicht zu google. weiter unten ein häufiges szenario von spamming, nämlich youtube-videos minderer qualität herzustellen und mit üppigen schlagworten auszustatten. ganz unten schließlich eine weitere webseite, die mit google earth nichts am hut hat, die PC-welt. nur die weiß gelassenen links sind “gut”.

wie unter den hackern gibt es die guten und die bösen, die weißen und die schwarzen. hier in diesem beispiel wimmelt es von black hat spammern. man kann auch suchmaschinen-optimierungen, die ohne das spammen auskommen, betreiben (white hat search engine optimization), muss dann aber in kauf nehmen, dass man im ranking weiter unten landet.

das suchmaschinen-spamming ist ein sich selbst befruchtendes system, das von nichtwissen lebt. wer auf den ersten link klickt, wertet chip.de weiter auf, damit steigt es im ranking um ein µ hoch. ethisch korrekt wäre es, wenn der verlag seine redaktionellen artikel bewirbt und nichts weiter.

unterm strich: erst die links lesen, und in der regel nicht auf den ersten (oder im 2020 aktualisierten zweiten und dritten im screenshot unten) klicken!

einträge 2 und 3 sind bezahlt. (2020)

höhenprofile auf google | earth

mich hat interessiert, wie man flugrouten mit drohnen planen kann. in google earth (und zwar nur in der → app am PC oder mobil, nicht aber in der browserversion) kann man wegpunkte einzeichnen, wie hier im tal zwischen garmisch und der zugspitze. ich habe die kurve mit der maus gezeichnet und dann angegeben, dass ich eine relative höhe vom boden fliegen möchte, nämlich 88 meter. tatsächlich erledigt google earth diesen job gut. ich könnte die daten des pfads dann exportieren und in die drohnen-app importieren. selbstverständlich ist so eine route viel zu weit und mit vielen einschränkungen verbunden, sodass man sie nicht realisieren könnte. aber im prinzip geht es so.

höhenprofil 88m über grund

lernen beim | entrauschen

RX6 spectral denoising lernt dazu.

ich habe mir nach einigem überlegen und antesten iZotope → RX6 in der standardversion gekauft, weil es einen qualitätssprung gegenüber allem darstellt, was es vorher gab. RX6 dient der restauration von audiomaterial, typischerweise verkratzten schallplatten. wofür wir rundfunkjournalisten es brauchen können, ist unter anderem das an zauberei grenzende wegrechnen von hallfahnen und von hintergrundgeräuschen, etwa wenn wir interviews auf messen oder kongressen machen. (für “dialogue isolate” muss man allerdings tiefer in die tasche greifen, RX6 advance)

hier zeige ich anhand eines o-tons aus dem deutschen rundfunkarchiv von 1932, wie ihn der in RX6 enthaltene spectral denoiser säubert. wenn – wie im screenshot oben – “learn” aktiviert ist, hört sich die software außerdem den ganzen o-ton an, und je mehr sie hört, desto besser passt sie adaptiv (also nicht pauschal über die ganze strecke hinweg, sondern individuell, fortschreitend) das entrauschen an.


beispiel von spectral denoising anhand einer reichstagsrede 1932

diesen originalton bereite ich fürs SWR2-archivradio auf. wir werden ihn aber mit all seinem rauschen streamen, denn das archivradio präsentiert originaltöne in originallänge und ohne weitere manipulation. aber für diesen test kam mir der 85jährige take gerade recht.

unten ein screenshot mit den für uns rundfunkleute hervorgehobenen features. ich bekomme dafür keinen cent, ich habe das programm gekauft, und ich lobe es so, wie ich → gestern adobe premiere verdammt habe.

adobe premiere | deinstalliert

ich kenne dieses programm noch aus urzeiten, habe es aber, seit es final cut pro gibt, aus den augen verloren und jetzt als testversion wieder installiert. grausig. wie blende ich audio aus? wie kriege ich die schwarzen balken rechts und links von einem video weg? was soll die ewig lange effektliste rechts, wenn ich sie nicht anwenden kann? wie umständlich ist das kopieren von effekten eines clips auf 3 andere? ist mir alles mehr oder weniger nicht gelungen. unten das etwas deprimierende resultat dieses frustrierenden schnellschnitts. ich weiß, premiere kann dinge, die andere programme nicht können. aber wenn es so unsexy daherkommt, muss ich es ganz ganz schnell wieder deinistallieren.

wo, premiere, ist der weißabgleich?