einige hier im märz 2015 angesprochenen probleme wurden gelöst, vermutlich auch aufgrund dieses blog-posts. die kurse lassen sich jetzt, zwar noch holprig, aber immerhin, in teilen herunterladen und dann offline benutzen. hier also der stand vom märz:

teure sprachlernsoftware für iOS und android: nur mit internetverbindung

[blöd, wenn eine firma mit einem guten ruf so daneben greift. ich würde kein μ darauf verschwenden, wenn ich das produkt an sich toll fände.]

rosetta stone ltd. gehört zu den wichtigsten firmen auf dem gebiet der sprachlern-softwaren. die “immersiv” genannte technik setzt dem anwender bilder und töne in der fremden sprache vor und lässt ihn selbst kombinieren. die methode ist hervorragend. ich kenne sie vom PC.

jetzt gibt es rosetta stone in vielen sprachen für android- und apple iOS-geräte. und sage: hut ab, es funktioniert prima auf den geräten. und sage: finger weg, so geht das überhaupt nicht! die app ist teuer, mandarin chinesisch kostet 200 €. aber die krankt an der internetverbindung, die sie fordert. sie krankt auch an noch etwas anderem, nämlich dass man – bei sprachen wie chinesisch, arabisch, griechisch etc. wichtig – ja auch die schrift lernen möchte, und trotz der wunderbaren touchscreens der smartphones und tablets wird dies (also quasi das malen von buchstaben und zeichen auf dem screen) nicht unterstützt. die lektionen zum schreiben kann man also knicken. man kauft ein feature, das nicht geliefert wird, obwohl das gerät selbstverständlich zeicheneingabe beherrscht. großer punktabzug. eigentlich ausreichend für geld_zurück.*

den größten punktabzug bekommt die firma für den zwang zur internetverbindung. das argument, warum diese erforderlich sei, ist dieses:

• man macht einen kurs, bricht irgendwann ab, dann möchte man am nächsten tag an der stelle fortsetzen. dazu loggt sich die app beim server von rosettastone ein und fragt den letzten lektionsstand ab. (gegenargument: das lässt sich, wie der spielstand bei jeder computerspiele-app, problemlos lokal speichern.)
• außerdem dient die online-verbindung dazu, das programm auf mehreren geräten betreiben zu können, die dann synchronisiert werden. (gegenargument: das sind seltene fälle, außerdem kann man das ja als zusatzoption anbieten, statt als zwang.)

außerdem gibt es punktabzug, weil die app es dem anwender nicht freistellt, seine lernerfolgsdaten an den hersteller zu melden oder nicht. denn das ist natürlich das kapital der firma: zu sehen, wie schnell welche leute welche sprachen lernen, wo sie hängenbleiben, wo sie neu ansetzen usw. statt – wie andere hersteller das tun – diese datenlieferung durch eine kostenlose oder preislich geringere abgabe der app zu erkaufen, verlangt rosetta stone beides: viel geld und die daten der kunden.

manche lernen sprachen zuhause. eine app ist bekanntlich für mobile geräte gemacht, also lernt man zum beispiel im flugzeug: keine chance! denn es ist jederzeit eine internetverbindung nötig. oder im zug? ich war im ICE von köln nach würzburg und konnte eine viertel lektion durcharbeiten – weil der zug natürlich nur brüchige internetverbindungen ermöglicht.

unterbrechnung bei bild 3 – weil kurzzeitig offline

die app überschlägt sich mit fehlermeldungen. hier eine kleine sammlung, ungefähr zwischen montabaur und frankfurt/flughafen:

ein problem nach dem anderen – lernfrust pur für 200 €

als ich ankam, dann das tüpfelchen auf dem i: die app behauptet, ich hätte mich nicht richtig eingeloggt. selbst nach neuem eintippen von name und passwort meldet sie einen fehler, bietet mir dann nicht einmal an, das passwort neu anzufordern oder zurückzusetzen:

nun auch noch konto abgemeldet

das problem lässt sich nur über die webseite lösen, wobei, ich dachte ich sehe nicht recht, die app alle lernphasen zurück auf null setzt.

unterm strich ist die app datenschutzmäßig eine kathastrophe; sie ist unterwegs nicht zu gebrauchen; und es grenzt an unverschämtheit, dem zahlenden kunden durch den online-zwang weitere kosten aufzubürden. eine flatrate auf dem smartphone ist bekanntlich nicht kostenlos, und apps wie diese treiben einen in die datendrosselung. und das angesichts eines für eine app eh schon exorbitanten preises. meine bislang teuerste app, das navi, kostet ein drittel dessen. [ich habe bislang nichts bezahlt, sondern nutze den demo-modus mit der ersten lektion.]

also, rosetta stone: setzen, konzept neu machen.

*ich fragte kürzlich den support via email, warum die app die schreib-lektionen nicht unterstützt. als antwort kam tage später: “die schreibfunktion geht nur auf dem PC. loggen Sie sich dazu ein…” in der mail stand, ich möge bei weiteren fragen (ich hatte eine, nämlich: warum funktioniert die schreibfunktion am smartphone nicht?) direkt auf diese mail antworten. tat ich. und schwupps: nicht zustellbar. was ist das für ein laden?

auch der support ist wackelig: unzustellbare antwort von mir