die tote | kuh

cassettenmitschnitt 1991

ich griff heute mehr oder weniger zufällig ins regal und fand diese cassette von 1991. darauf ist der mitschnitt meiner vermutlich letzten samstagssendung im zündfunk/BR. samstag hatten wir monothematische inhalte und waren nicht auf die tagesaktualität verpflichtet. die länge war in den 1980er jahren 2 stunden, danach 90 minuten.

ich war damals auf dem absprung von münchen nach london, hatte schon eine wohnung in notting hill anvisiert und teilweise bezogen (mein mac SE/30 und das modem waren schon dort) und begann in deutschland, erwachsenen-radio im WDR und deutschlandfunk zu machen. in der sendung spielen die USA eine wichtig rolle. ich hatte dort verwandtschaft und gerade meinen flugschein gemacht. die farm, auf der die tote kuh verweste, war die meines schwippschwagers john wilkerson.

im unterschied zu praktisch allen anderen kanälen im BR konnten wir uns schon in den 1970er jahren dinge leisten, die, sagen wir mal, experimentell waren und sich – entschuldigt den ausdruck – einen dreck um die hörerschaft kümmerten. [dazu gibt es viel zu sagen; es war keine arroganz der redaktion, sondern das gefühl, eine bornierte gesellschaft aufzubohren, sie offener zu machen als sie es damals war. heute wird das gegenteil praktiziert: die sender schleimen die hörerInnen an, selbstverständlich ohne sie zu kennen. mein erster wikipedia-artikel (2007) handelte genau davon.]

zurück zur sendung von 1991. mit dem einige jahre später startenden world wide web und den ab ca. 2005 immer mehr aus dem boden schießenden internetradiosendern waren solche experimente überall möglich, allerdings nicht von öffentlich-rechtlichen rundfunkgebühren finanziert und honoriert. man denke nur an eine andere entwicklung, nämlich youtube, fernsehen von jedem für jeden, aber praktisch ohne honorar für die meisten. sendungen im dritten programm von MDR, WDR, NRD usw. sind eingeschlafene füße dagegen, was uns z. B. casey neistat über jahre gezeigt hat.

ich habe aus der sendung vom sommer 1991 nur ein paar wenige musiken herausgeschnitten, aus rechtlichen gründen. diese schnitte hört man, das ist absicht. die stets wunderbare sprecherin, die manchmal auch co-moderatorin ist, hatte ich einige jahre zuvor bei der kfz-zulassungsstelle in münchen kennengelernt. so kam sie zum zündfunk: sabine gietzelt. danke, sabine, Du klingst immer prima! übrigens auch als trailerstimme im “digitalen logbuch” des deutschlandfunks.

hier also die fast 90-minütige cassetten-version der sehr kunterbunten sendung von damals. hongkong, japan, florida, münchen, karaoke am schiff, und natürlich eine tote kuh.

mitschnitt zündfunk “tote kuh”