roger ekirch’s biphasic | sleep

 

roger ekirch. foto: virginia tech

 

 

[two-fifths-first]tonight (central european time german 8.10 pm) national public radio → deutschlandfunk will air my interview with the discoverer of the »first and second sleep«, a common sleep pattern before the industrial revolution. → roger ekirch, history professor at virginia tech, became well known in the community of sleep scientists when in 2001 he published his findings in the American Historical Review under the title “Sleep We Have Lost: Pre-Industrial Slumber in the British Isles”, followed by the book “At Day’s Close: Night in Times Past”.

basically all he did was explore hundreds of documents, ranging back from medieaval days to the 19th century, which contained the long forgotten term “first sleep”. thomas wehr, a washington DC based neuroscientist, proved ekirch’s purely historic findings, when he conducted an experiment where the participants developed a segmented sleep pattern after a couple of weeks without electric lighting. the reason for me conducting the interview are ekrichs most recent findings (first sleep in russian texts) and his talk at the royal society of medicine in london.

there are people who think his theory of the biphasic sleep are too good to be true and ask questions about whether the climate or distance from the equator contributed to different sleep patterns. ekirch indicated most recently that the segmented sleep was more or less independent from regional influences.

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[three-fifths]heute abend in der deutschlandfunk-sendung → aus kultur und sozialwissenschaften läuft mein beitrag über den entdecker des „ersten und zweiten schlafs“. → roger ekirch 67jähriger geschichtsprofessor an der technischen universität von virginia, fand vor etwa 20 jahren heraus, dass die meisten menschen vor der industriellen revolution nach dem abendessen zu bett gingen und einschliefen, dann um mitternacht wach wurden, eine weile wach blieben und schließlich in den zweiten schlaf übertraten, der bis zum morgen dauerte. anlass für das aktuelle interview mit ihm war, dass ekirch jüngst in weiteren sprachen das längst vergessene wort des “ersten schlafs” fand und gerade vor der royal socienty of medicine in london darüber referierte. wenn das stück gesendet ist, wird es nachhörbar sein, auch hier.

es gibt wissenschaftler, die ekirchs verdächtig einfache these infrage stellen und zum beispiel die vermutung aufstellten, das schlafverhalten hinge weniger mit dem elektrischen licht als mit der ferne zum äquator zusammen. roger ekirch fand aber auch in zentralafrika und finnland, wo heute das durchschlafen üblich ist oder zumindest als erstrebenswert gilt, historische texte, die vom ersten und zweiten schlaf erzählen. außerdem belegte vor längerem der amerikanische psychiater thomas wehr in einem experiment ekirchs erkenntnisse. er ließ probanten vier wochen lang schlafen, wann und wie sie wollten, entzog ihnen aber das elektrische licht. mehr dazu heute abend um 20.10 uhr.[/three-fifths]

hartkantiges rendering in | arnold

arnold ist eine in spanien entwickelte großartige rendering-software zum schlussendlichen berechnen von bildern, die man mit einem 3D-programm generiert. zur orientierung: pixar rendert alles mit der hauseigenen software renderman. es gibt einen kleinen, aber sehr kompetitiven markt für renderingsoftware. dieses bild hat 5 minuten zum „bauen“ und 10 minuten zum rendern gebraucht. vor 5 jahren hätte ich dafür gefühlte 60 minuten gebraucht, vor 10 jahren war sowas unerreichbar. würde ich heute statt 10 minuten 20 minuten rendern lassen, würde das farbrauschen abnehmen, aber die gesamtanmutung wäre dieselbe.

spitzfindig hartkantiges

hier die dem zugrunde liegende szene in autodesk maya:

aufbau der szene oben

köln süd | 50 m hoch, rundum

rundum panorama köln südstadt

das panorama ist aus 50 metern höhe aufgenommen und hat einen kleinen näh-fehler (stitching problem), der aber nicht tragisch ist. wir sehen den dom, den deutschlandfunk, die severinsbrücke, die nord-südfahrt, die severinstraße, den waidmarkt. etwas näher das friedrich-wilhelm-gymnasium, das hotel mercure und die baustelle des eingestürzten stadtarchivs. diese baugrube wird in einem jahr völlig anders aussehen. let me keep you posted. ich rate zum betrachten auf vollbildmodus zu gehen.

unten dasselbe panorama, diesmal in der → little planet-projektion. weil ich immer wieder gefragt werde, warum man ein panorama nicht “ordentlich” auf papier bringen kann, erinnere ich an den weltatlas. der verzerrt so ungemein, eben weil es immer verzerrt, wenn man etwas dreidimensionales auf papier oder bildschirm bringt.

little planet version des obigen panoramas

amazing voice | repairs

[two-fifths-first]iZotope’s RX6 does amazing things to recorded audio, especially voices. there are three versions of the recently released software. here i demonstrate the middle one, called standard edition.[/two-fifths-first]
[three-fifths]iZotopes RX6 ist ein erstaunliches neues software-werkzeug zum reparieren von aufnahmen, vor allem von sprachaufnahmen. von den kürzlich erschienenen drei versionen stelle ich die features der mittleren (“standard”) vor.[/three-fifths]

the presets for voice control

[two-fifths-first]let’s for a start check the list. there’s an audio example in german below.[/two-fifths-first]
[three-fifths]sehen wir uns zunächst die liste der möglichkeiten an.

  • breath control senkt die lautstärker von atmern zwischen den worten/sätzen heraus.
  • de-bleed rechnet die dezenten rückkopplungen weg, die wir bekommen, wenn wir über kopfhörer aufnehmen. der sound des kopfhörers, besonders wenn er nicht ganz dicht am ohr sitzt und man sehr laut abhört, “blutet” in den raum und wird dann übers mikro mit aufgenommen.
  • de-click rechnet das klicken heraus, das bei musikaufnahmen entsteht, wenn die band nach einem klick spielt.
  • de-clip versucht, übersteuertes audiomaterial erträglich anhörbar zu machen. normalerweise klingen digitale übersteuerungen schrecklich.
  • de-crackle holt das für schallplatten typische knistern heraus.
  • de-ess ist ein de-esser. davon gibt es viele am markt (und kostenlos). de-ess senkt die scharfen s- und sch-laute in der lautstärke ab.
  • de-hum bezieht sich vor allem auf elektrogitarren, die gern ihr brummen mit in die aufnahmen übertragen.
  • de-plose senkt die plopps ab, wenn wir trotz plopp-schutz mit unseren explosiv-vokalen p und t die mikromembran überreizen.
  • de-reverb versucht, hallig oder mit viel raum aufgenommene o-töne trocken zu legen. siehe das beispiel unten.
  • interpolate ersetzt unregelmäßig auftretende klicks, die unter stimmen liegen, durch benachbarte sounds.
  • mouth de-click nimmt die schmatzgeräusche bei zu trockenem mund beim sprechen weg.
  • spectral denoise ist ein anspruchsvolles werkzeug, um aufnahmen zu ent-rauschen.
  • spectral repair ersetzt kurze störgeräusche wie sich bei der aufnahme öffnende türen durch benachbartes material.
  • voice de-noise ist ein enthaucher. das tool nimmt der stimme den rauchig-kratzigen ausklang.

[/three-fifths]

RX 6 de-reverb

[two-fifths-first]the screenshot above shows you the de-reverb at work. i use it as a plug-in (1), but you may launch RX 6 as a standalone application as well. (2) is the original audio, and (3) the processing window. orange: the dynamic reduction of certain frequencies after a brief learning phase.[/two-fifths-first]
[three-fifths]im screenshot oben ist die arbeit des moduls zu sehen, das versucht, den hall herauszurechnen. (1) zeigt, dass ich RX6 als plug-in geladen habe. es funktioniert aber auch standalone. (2) ist der originalsound, eine reportage in einem großen, halligen raum. (3) zeigt, wie de-reverb arbeitet. nach einem lernvorgang zieht es dynamisch (also icht an jeder stelle gleich) bestimmte frequenzanteile ab (orange farbe).[/three-fifths]

 

iZotope RX 6 standard, de-reverb test (german)

 

[two-fifths-first]the next test is about de-plopping, here named “de-plosive” (german)[/two-fifths-first]
[three-fifths]im nächsten take entferne ich mit “de-plosive” zwei mikroplopps im wort “armaTurenBrett”. ich lasse das werkzeug nicht lokal auf diese stelle zureifen, sondern sie selbst finden. [/three-fifths]

 

de-plosive test (german)

 

[two-fifths-first]i think the next feature is only available in RX6 advanced. it’s called voice denoise. it extracts (up to a certain degree) unwanted background noise. after processing the audio in (first) adaptive and then learned mode, i finalize the audio with NEUTRON in the small version (elements) which works as an adaptive realtime selective equalizer. (audio in german)[/two-fifths-first]
[three-fifths]jetzt geht es an ein feature, das, glaube ich, nur in der RX6 advanced ausgabe drin ist, auch in der demo-version: voice denoise. es dient dazu, hintergrundgeräusche wegzunehmen, um die vorderen stimmen präsenter zu machen. am schluss dieses tests setzte ich NEUTRON elements ein, um die stimme noch präsenter zu machen.[/three-fifths]

 

voice-denoise (german)

backups | bitte

hinten auf dem rechner die backup-platte

für einen IT-nahen menschen mag es trivial klingen, aber backups sind der grundstein eines jeden guten computerhaushalts. und wer hat heute schon keinen computerhaushalt!

ich poste das hier, weil es heute leichter denn je ist. nämlich indem man sich eine 4 TB-USB-platte kauft, die im moment um die 125 € kostet. die schließt man an den PC oder ans notebook via USB an. beim mac wird die platte dann als “time machine”-backup-medium definiert. bei windows geht das über die systemsteuerung, wo sich der punkt “sicherung” befindet.

die festplatten sind klein (deswegen habe ich auf meine mal zum größenvergleich einen stift draufgelegt) und praktisch unhörbar leise. einmal eingerichtet verüben sie ihren job ohne nachfragen. am besten nach dem ersten start die nacht lang backup schaufeln lassen, später passiert das on the fly.

wenn man später eine datei sucht, die man gelöscht hat, wird man sie über das inkrementelle backup wiederherstellen können. auch ein neuer rechner kann über diese backup eingerichtet werden, allerdings nicht vom betriebssystem her. u. u. wird man die programme des alten rechners händisch neu installieren müssen.

backups an sich sind angesichts heutiger speicherpreise keine diskussion mehr. das backup beruhigt ungemein.

complex stitching | defects

this is photoshop’s helplessness with stitching non-trivial panoramas. the error message in german translates to: some images could not be automatically put together because of missing elements in between. what PS instead does is arrange the images in a useless vertical row:

helpless photoshop stitching

adobe lightroom which usually handles standard panaroma stitching with ease fails often with more complex panoramas. plus: it does not detect vertical shots where the drone moves in X/Y axis. lightroom tries to interpret the images as perspective, cylindrical or spherical shots. only with a preselection it did a decent job. the original image below is 9,000 pixels wide.

lightroom stitching – nice try. lots of things missing

microsoft ICE is very robust. instead of leaving unknown/uncovered areas blank it invents its own landscape:

creative stitching with ICE. inventing structures

the image shows things in the top left corner which the other tools just ignored. in the top right area, however, ICE did some remarkable interpretations. here in detail: my car would run right into the river, roads fall into the lake etc. actually quite lovely.

errant stitching makes funny farmland.

i think next time i need to pre-programme the flight using waypoints, to that nothing is missed out.

when i took these photos for stitching i thought about the legal situation. i was flying across a poisoned lake. it was poisoned because of the chemical industry factory nearby. does the chemical industry own the lake where under normal circumstances the local people would swim in summer? i don’t think so. they own as much of the lake as of the air they pollute and which we all breathe.

did i spy out anything? see the image which ICE put together. it shows premises at the top right which are certainly “private”. from a legal standpoint in most european countries us drone pilots must avoid flying over private premises. we may fly close, tilt the camera and have an almost vertical look down, but the straight vertical shot is so-so-ish.

in practical reality nothing can be spied out with drones flying at 100 or so meters altitude – because satellites do that all the time, and services like google maps or google earth provide those insights (oversights) for free, and free of legal punishment.

the tricky thing is when amateur drone pilots fly low across private property, invoking irritation, rage and lots of negative feelings against ALL drone pilots.

dimension planning for mavic | drone

how many meters wide is this scenery? 100? 500?

i’ve struggled with taking vertical panoramas. a vertical panorma means flying the drone at an exact altitude across a certain area, stopping at regular intervals in order to take photos by looking straight down, and finally stitching them all together. with some drone apps such as litchi you can create exact flight patterns using waypoints, and you can tell the drone what to do at certain waypoints, such as taking a vertical photograph before flying to the next programmed spot. i did that the other day and found that the distances i had planned were to long, so that the panorama software ran into stitching problems.

so i looked into distances: what diemension long and wide can the DJI mavic pro lens cover from an altitude of exactly 100 meters? i could have looked up the focal length of the drone’s camera and started the calculation from there, but instead i chose a section of a lake i had photographed recently. i opened google maps in satellite view and checked the dimensions of the water: 50 meters.

google maps says: this is 50 meters.

i compared the dimensions my mavic shot and came to the conclusion that the lens covers about 160 x 80 meters on the ground if it flies 100 meters high. the phantom pro lens has a slighter wider angle and covers a bit more. in order to stay safe for taking vertical panoramas you should stop at every 100 meters in one axis and at 50 meters in the other dimension.

safe dimensions for vertical shots (alt: 100 m)

i give you a few prominent examples: the brooklyn bridge is about 600 m long, from coast to coast. for a panorama you need to take 6 photos to cover the whole bridge.

brooklyn bridge is 600 meters long.

can we cover the leaning tower of pisa in one shot? with ease! the → st. peter’s square in rome? no way! we need at least 6 photos to create a satellite-like hi res map of it.

side topic: when i took some photos for stitching (see → here) i thought about the legal situation in different countries. in most western states it’s prohibited to fly over private property such as a garden or a factory. in practical reality nothing new can be spied out with drones flying at 100 or so meters altitude. nothing “new”, because satellelites do that all the time, and services like google maps or google earth provide those insights (oversights) for free, and free of legal punishment. the tricky thing is when amateur drone pilots fly low across private property, invoking irritation, rage and lots of negative feelings against ALL drone pilots.

zufällige gärten | debussys

claude debussy spielt vor (1893)

1903 stellte claude debussy seine estampes fertig. der dritte satz sind die berühmten gärten im regen. mir war nach regenmusik zumute, aber der gassenhauer ist in seinem original nur noch schwer auszuhalten. also nahm ich mir vor, debussy etwas stärker zu verregnen und lud die jardins sous la pluie als midi-datei herunter – eine durchaus akzeptable interpretation von katsuhiro oguri. dann schob ich die winzige datei in meine kompositionssoftware cubase. midi-dateien kommen meist mit einem ballast an zusatzinformationen wie zum beispiel kanaleinstellungen. um die los zu werden, rief ich den logical editor auf. der logical editor automatisiert bestimmte aufgaben sehr logisch; wegen dieser logik schreckt er viele ab.

im ersten job habe ich dem logical editor aufgetragen, alle kontrolldaten, die mit der midi-datei kamen, zu löschen. das ging incl. der programmierung innerhalb einer halben minute. damit hatte ich die spur pur. als nächstes tauschte ich das general midi-klavier gegen ein viel besser klingendes aus, nämlich native instruments’ “gentleman”, öffnete den deckel, ging nah an den korpus heran und senkte die bässe etwas ab. im dritten schritt – und deswegen poste ich das hier – ließ ich den logical editor die musik verändern. und zwar trennte ich die ganz tiefen noten ab und ließ sie unverändert. die mittleren und höheren noten aber spreizte ich nach oben, und zwar nach einem zufallsverfahren. im screenshot ist oben das original zu sehen, darunter meine “logische” bearbeitung. die tiefen noten sind unverändert, die hohen noten, die im original im eingekringelten bereich monoton spielen, werden aufgespreizt und spielen ziemlich wild herum:

oben das original, darunter die bearbeitung

die prozedur, die das quasi automatisch tat, sieht im logical editor so aus:

der logical editor filtert noten heraus und macht was mit ihnen.

in der oberen sektion sage ich dem editor, was er auswählen soll, nämlich alle noten höher als das zweigestrichene G. die zeile liest sich so: “wenn die tonhöhe größer als G2 ist, dann …” ja, was dann? dann tritt die untere sektion in aktion: “gib dem wert 1 (wert 1 ist immer die tonhöhe) relative zufällige neue werte zwischen 0 (das ist die original-tonhöhe) und 30.” dann nur noch unten rechts “übernehmen” anklicken, and the job is done. hier der anfang dieser variante:

andrew jackson gegen die | indianer

das ist der US-general andrew jackson, um 1814:

gen. andrew jackson, 1814

am 9. august 1814, also heute vor 203 jahren, beendete jackson den so genannten → creek-krieg. er beendete ihn hinterhältig. der krieg begann 1813 zwischen den “creek”-, besser → muscogee-indianern, die sich den weißen kolonialherren angepasst hatten (lower creeks), und den anderen, die das nicht taten (red sticks). der general nutzte den konflikt, der ihn gar nichts anging, um sich breit zu machen. als er mit seinen truppen ankam, standen die US-freundlichen muscogees aus dem süden alabamas natürlich auf seiner seite, und es war ein leichtes, die “primitiven” anderen im norden zu schlagen. anfang august war das erledigt – 3mal so viele tote indianer (1500) als weiße. statt sich aber bei den “angepassten” muscogees des südens zu bedanken, zitierte jackson die führer beider indianer-gruppen nach fort jackson im heutigen alabama und demütigte sie dazu, den friedensvertrag zu unterzeichnen. dem zu folge verloren sie alle, also auch die lower creek indians, ihre gebiete, und der weiße mann hatte sich bequem alabama geschnappt. die indianer wurden in reservate ins heutige florida vertrieben.

jackson und häuptling → roter adler. stich von john reuben chapin

andrew jackson führte wenig später auch erfolgreich → krieg gegen die briten in new orleans, aber das ist eine andere geschichte. genauso wie die, die jackson zum fünften US-präsidenten machte (1829 bis 1837).

hier ein tradionelles gewandt der muscogee indianer. hat ihnen nicht weiter geholfen, damals, vor 203 jahren.